Hallo, Sie haben mich direkt angefragt, prinzipiell hat Ihnen Frau Winkler-Rohlfing völlig korrekt geantwortet: Schwangerschaften mit einem systemischen Lupus sind heute möglich. Es müssen dafür nur bestimmte Bedingungen erfüllt sein: niedrige Krankheitsaktivität und keine Medikamente, die der Frucht schaden können. Sie schreiben von einer niedrigen Krankheitsaktivität. Dabei wäre auch noch wichtig, mit welcher Methode die DNA-AK gemessen wurden. Aber offenbar haben Sie eine niedrige Krankheitsaktivität. Auch das sollte Ihnen Ihr Arzt erst noch einmal bestätigen.
Bei Ihrer niedrigen Kortisondosis spricht auch diese nicht gegen eine Schwangerschaft.
Nun zur Impfung gegen Windpocken. Das ist ein Lebendimpfstoff. Unter Immunsuppression darf dabei nicht geimpft werden. Ihre niedrige Kortisondosis ist keine starke Immunsuppression, so dass eine Impfung theoretisch möglich wäre. Aber für die Notwendigkeit einer Impfung bleibt die Hauptfrage: Haben Sie denn wirklich keine Antikörper gegen Windpocken. Das sollte bei Ihnen zuerst geprüft werden und davon abhängig sollte dann die Entscheidung zur Impfung erfolgen. Also unser Forum ersetzt nicht das Gespräch mit Ihren behandelnden Rheumatologen. Er wird es klären müssen.
Alles Gute für Sie
Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle
Schwangerschaft trotz Doppelstrang-DNA positiver Kollagenose
ReihenfolgeHallo Eva-Lu,
eine Schwangerschaft ist beiinaktivem Lupus[/b] - und das scheint bei Ihnen vorzuliegen - möglich. Allerdings sollten Sie das mit Ihrem Arzt besprechen. Die derzeitige Medikation kann auch unter einer Schwangerschaft fortgesetzt werden. Sofern andere Medikamente ins Spiel kommen, müssen ggf. einige abgesetzt bzw. geändert werden.
Die [b]Windpockenimpfung ist eine Lebendimpfung, von der in der Regel bei Lupus abgeraten wird. Aber auch hier sollte ihr behandelnder Arzt sie beraten, wenn ein Risiko vorliegt.
Sprechen Sie also mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin alles einmal durch.
Ich hoffe, das hilft Ihnen etwas weiter, ansosten melden Sie sich doch einfach nochmal.
Borgi Winkler-Rohlfing
1. Vorsitzende
Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft e.V.
http://www.lupus.rheumanet.org
Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Gromnica-Ihle,
meine aktuellste Diagnose lautet Doppelstrang-DNA positive Kollagenose. Zunächst Bestand der Verdacht auf eine undifferenzierte Kollagenose, durch die Anti-DNA besteht jetzt der Verdacht auf eine Lupuserkrankung, wobei die Diagnosekriterien nicht erfüllt sind. Derzeitige Medikation sind 2mg Prednisolon/Tag+Vitamin D. Meine Beschwerden beschränken sich auf Müdigkeit, Übelkeit+Rückenverspannungen. Spricht bei dieser Diagnose etwas gegen eine Schwangerschaft? Wenn nein, spricht etwas gegen eine Windpokenimpfung?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.