Hallo, es ist schon eine Tatsache, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Hormonen und der Aktivität der Rheumatoiden Arthritis gibt. Wenngleich die Aktivität der Erkrankung bei über 50% der RA-Frauen in der Schwangerschaft abnimmt, so steigt doch bald nach der Geburt bei vielen Frauen die Krankheitsaktivität wieder an. Also: immer schwanger sein als Rheumatherapie ist auch nicht die Lösung. Eine hormonelle Steuerung der Aktivität der RA kann im Einzelfall mal gelingen, es ist aber keine wirkliche Therapie der RA. Hier ist , um die Gelenkzerstörung aufzuhalten, eben die Basistherapie unersetzbar.
Viele Grüße
Prof. Gromnica-Ihle.
"Dauerschwanger" als Therapie?
ReihenfolgeDass es an RH erkrankten Frauen in der Schwangerschaft oft besser geht hört man ja an allen Ecken und auch ich habe meine zweite Schwangerschaft um ein Jahr vorgezogen, weil die Therapie mit Sulfasalazin nicht angeschlagen hat. Kaum war ich schwanger ging es mir wieder gut.
Natürlich ist übertriebene Familienplanung jetzt keine optimale Behandlung einer chronischen Erkrankung, aber mich würde interessieren, ob dieser Effekt wissenschaftlich untersucht wird/wurde und ob es vielleicht Ansätze gibt dem Körper durch Medikamente oder Hormonpräparate eine Dauerschwangerschaft vorzutäuschen, um die rheumatischen Beschwerden zu unterdrücken. Was löst die Verbesserung in der Schwangerschaft überhaupt aus und erzielt man dadurch wirklich einen Aufschub im Krankheitsverlauf? Plakativ gesprochen, entgeht eine sechsfache Mutter z.B. bestimmten Folgeschädigungen der Gelenke? Haben Schwangere wirklich weniger Entzündungen, oder merken sie diese nur nicht mehr, weil die Gelenke durch die Schwangerschaft lockerer sind?
Bei mir gingen die Schübe z.B. merklich zurück, als ich die Cerazette eine reine Gestagen-Pille, die man ohne Pause durchnimmt und die auch die Periode unterdrückt, eingenommen habe. Mein Rheumatologe konnte mir jedoch nicht sagen, ob das wirklich zusammenhing oder nur reiner Zufall war.
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.