Sehr geehrte Barbara55,
es ist durchaus möglich, dass durch Wassertabletten ein Gichtanfall ausgelöst werden kann. Die Wassertablette behindert in der Niere das Auswaschen von Harnsäure aus dem Blut, dadurch kommt es zum Anstieg der Harnsäure im Blut, wenn diese einen gewissen Grenzwert überschreitet, kann es zur Kristallbildung in einem Gelenk kommen. Diese im Gelenk ausfallenden Harnsäurekristalle verursachen eine starke Entzündung im Gelenk (mit Überwärmung und Rötung und starken Schmerzen), am häufigsten ist das Grosszehengrundgelenk betroffen, andere Gelenke können aber ebenfalls betroffen sein. Dieser Entzündungsanfall dauert wenige Tage, nach 2-3 Wochen ist der Anfall fast immer von alleine beendet. Frauen haben im gebärfähigen Alter allerdings nur sehr selten eine Gicht, nach der Menopause dauert es ca. 5 Jahre, bis Frauen auch eine Gicht bekommen können und das genauso häufig wie Männer. Nachdem bei Ihnen jetzt der Anfall vorüber ist, sollten Sie die Harnsäure in Ihrem Blut bestimmen lassen. Ist diese erhöht, wäre eine Therapie mit einem Medikament notwendig, dass die Harnsäure im Blut senken kann, da ansonsten Gichtanfälle immer wieder auftreten können.
S. Schewe
gichtanfall durch Wassertabletten?
ReihenfolgeHallo,
ich habe eigentlich einen Lupus und nehme wegen Herzbeteiligung regelmäßig Wassertabletten (Torasemid). letztes Jahr hatte ich eine Woche lang unglaublich starke Schmerzen an meinem rechten Zeh, er war heiß und ich musste dauernd mit Eis kühlen. Mein Hausarzt meinte, dass das die Symptome eines Gichtanfalles wären.
Kann es sein, dass dieser Gichtanfall (zum Glück habe ich seitdem keinen weiteren erlebt) aufgrund der Wassertabletten zustande kamen? Was für Alternativen gäbe es für mich?
Vielen Dank vorab!
Barbara
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.