Bei meinem Mann (47) wurde Anfang des Jahres rheumatoide Arthritis festgestellt. Betroffen sind so ziemlich alle Gelenke. Nach einem Krankenhausaufenthalt (Cuxhaven/Sahlenburg) ging es ihm zunächst besser, nach der Reha in Bad Pyrmont jedoch schlechter denn je. Nachts findet er so gut wie gar keinen Schlaf; jede Bewegung ist ein einziges Martyrium, manchmal schreit er vor Schmerz, manchmal weint er.Für Toilettengänge nachts benötigt er meine Hilfe, da er nicht in der Lage ist, alleine aufzustehen. Sämtliche Muskeln seines Körpers haben abgebaut, manchmal erscheint er mir wie ein lebender Geist.
Behandelt wird er derzeit mit Cortison-Tabletten, von denen er täglich laut behandeldem Arzt die Dosis von 10 mg nicht überschreiten sollte. Mittlerweile hat er die Dosis aber auf 15, manchmal auch 20 mg erhöht, weil es nicht anders erträglich ist. Seit 8 Wochen spritzt er sich MTX. Laut Info des Arztes in Bad Pyrmont kann mit einr Wirkung der MTX erst ab der 12. Woche gerechnet werden. Nebenher wird noch mit Diclofenac behandelt.
Ich weiß nicht mehr weiter. Es ist schwer, nebenbei sein normales Leben weiterzuführen. Wir haben noch einen 15-jährigen Sohn, der es derzeit noch ganz gut verkraftet, aber auch schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wird, da er ja mitbekommt, wie sein Vater leidet. Wir reden zwar drüber, lindern kann es den Schmerz aber nicht wirklich.
Wir hoffen lediglich noch auf die Wirkung von MTX. Aber müsste nicht mittlerweile ein wenig Besserung eingetreten sein? Es wird doch immer schlimmer statt besser.
Hat jemand Erfahrung hiermit?
Wann beginnt MTX zu wirken?
ReihenfolgeHallo,
leider ist es tatsächlich so, dass MTX, oder eigentlich jede Basistherapie (ausgenommen Biologica) eine ganze Zeit lang braucht, bis sie wirkt. So wie Du es beschreibst, ist Dein Mann schon sehr schwer betroffen und gehört vielleicht sogar in eine stationäre Behandlung. In Bad Bramstedt gibt es eine bekannte Rheumaklinik, vielleicht wäre das eine Option? Dort kann man ihn sicher viel besser betreuen, als das derzeit gewährleistet ist.
Viele Grüße und baldige Besserung,
gamü
Hallo Pexx,
ich habe deinen Beitrag gelesen und war sehr betroffen. Ich habe auch Rheuma und bei mir ist "nur" die linke Schulter und das Schlüsselbein betroffen. Wenn dein Mann überall so Schmerzen hat, dann ist das echt schlimm, aber haltet durch. Ich habe auch im Januar 2010 angefangen MTX zu spritzen und es hat erst Ende März angefangen zu wirken. Vorher war ich auch ganz verzweifelt, da ich gar keine Besserung spüren konnte. Im Gegenteil mir ging es von Woche zu Woche schlechter. Aber dann innerhalb von einer Woche schwollen die Gelenke ab. Das war unglaublich. Ich konnte nach und nach wieder ein ganz normales Leben führen. Solange ich das Medikament gespritzt habe, hatte ich keine Beschwerden und ich vertrug es richtig gut. Ich fühlte mich, als wäre ich gesund.
Also haltet noch ein bisschen aus. Es wird besser!
LG, Maria
Hallo,
da ist Dein Mann echt schwer dran, bei mir sind vorerst nur 5 Gelenke betroffen und ich werde auch seit 3 Jahren mit MTX therapiert. Die Wirkung setzt wirklich erst nach ca. 3 Monaten ein und dann wird's aber auch schlagartig besser ! Glaub mir, es wird langfristig wirklich gut. Ich bin mittlerweile weitestgehend Beschwerdefrei und spüre durch das MTX mein Rheuma so gut wie gar nicht mehr. Ich drück Euch ganz fest die Daumen und wünsche Euch ganz viel Kraft das Warten zu meistern.
Liebe Grüße
Yvi
Hallo,
also ich wurde jetzt auch auf MTX umgestellt. Vorher nahm ich Sulfasalazin bzw Azulfidine + Prednisolon (Kortison). Ich muss jetzt MTX spritzen und zusätzlich noch 4 Wochen Azulfidine nehmen. Kortison wurde auf 30mg (absteigende Dosis bis 5mg Erhalt erstmal) angesetzt. Mein Rheumatologe meinte auch das MTX eine zeitlang braucht bis es wirkt und er bei aktiven Entzündungsstatus nicht einfach alle Medikamente absetzen kann, da es dann warscheinlich noch schlimmer wird.
Also das max. 10mg gehen versteh ich nicht so ganz da ich 30mg momentan dazunehme, zwar absteigend aber das dauert bis ich auf 5mg bin.
Vielleicht hilft dir die Info ja. Hoffe deinem Mann geht es bald besser.
LG Dany
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.