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Reha nun endgültig abgelehnt
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 31.05.2010
Beiträge: 20

Hallo zusammen,

ich muss heute einfach mal Frust ablassen. Nachdem mein Widerspruch gegen die Reha-Ablehnung 3 (!!!) Monate gebraucht hat, eine Zeit, in der nicht nur ich, sondern auch unsere ganze Firma in der Warteschleife hing (ich konnte keine Seminare planen, weil ich nix wusste und die Urlaubsplanung aller hing auch gleich mit dran), ist er nun endgültig abgelehnt.
Ich hatte zwar schon irgendwie damit gerechnet, aber als der Schrieb gestern hier eintraf, gingen meine Gefühle doch Achterbahn. Erst war ich doch etwas traurig, dann stocksauer. Diese Kommission kennt weder mich noch meine Lebensumstände, und trotzdem kann so ein kleiner Schrieb es fertigbringen, dass ich mir wie der letzte und dazu noch unberechtigte Bittsteller vorkomme.

Ich soll zunächst einmal alle möglichen ambulanten Dinge durchführen. Kann ich ja auch irdendwie noch nachvollziehen, aber in meiner Begründung hatte ich auch darauf hingewiesen, dass meine Krankenkasse keine Schulung finanziert, ich selbst kann das zur Zeit nicht stemmen, für eine Psychotherapie hing ich in einer Warteschleife, eventuell ab nächstes Jahr... und mein Hausarzt hatte erklärt, dass ich definitiv eine räumliche trennung von meinen beruflichen und familiären Belastungsfaktoren brauche, um einen Behandlungserfolg zu erzielen.

Da ich in Vollzeit berufstätig bin, sieht die Krankenkasse auch keine Veranlassung, mir eine Mütterkur zu genehmigen, obwohl das Zusammenleben mit einem lernbehinderten und einem hochbegabten Kind sicher auch zu meiner Situation beiträgt.
Irgendjemand meinte dann ganz süffisant, ich könne ja für zwei Wochen ohne meine Familie verreisen und "in Wellness" machen. <!-- s:evil: --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_evil.gif" alt=":evil:" title="Evil or Very Mad" /><!-- s:evil: --> Ja geht's noch?

Ich erwarte hier jetzt nicht, bemitleidet zu werden, oh nee bloß nicht, ich frage nur mal: Ging es schon jemandem so, dass man sich allen Ernstes fragte, wozu man überhaupt noch versichert ist?
Was mir eben auch so gegen den Strich geht: Ich arbeite mit vollem Einsatz für eine kleine Firma, mit deren Geschäftsführer ich zwar zufällig verheiratet bin, und der daher (noch) Verständnis für meine Müdigkeit und Konzentrationsprobleme hat, aber im Interesse der Kunden kann das nicht mehr lange so gehen. Und ich soll mehr in den Außendienst, da kann ich es mir nicht leisten, auf der Autobahn oder beim Kunden einzuschlafen! Bei jedem anderen AG hätte ich schon eine Abmahnung kassiert. Aber da ich mich nicht krankschreiben lasse, hab ich halt keine Einschränkung in meiner beruflichen Tätigkeit.

Ziemlich säuerliche Grüße, buchmaus


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 18.07.2011
Beiträge: 1

Hallo Zusammen,
auch ich bin neu hier, habe aber wie alle einen "Leidensweg" hinter mir und wie ich das in den letzten Wochen und Monaten mitbekomme noch vor mir...und muss jetzt auch mal meinen "Frust loswerden".
Bei mir wurde 2004 Sarkoidose diagnostiziert ( Lunge und Gelenke ) 1 Jahr Cortisontherapie, 2008 dann ein Rückfall mit 2 Jahren Cortisontherapie. Ausgeprägte Müdigkeit und Knochenschmerzen sind meine ständigen Begleiter aus dieser Krankheit. Die BFA war damals mit dieser Diagnose noch nicht überfordert und bewilligte jeweils nach Stellung der Diagnose eine Reha. Ich bis zu 50 % schwerbehindert seit dem 2. Schub.
Nach Ende der Cortisontherapie im Mai 2010 hörten aber die Knochenschmerzen nicht auf und nach Megastress im Beruf &amp; Schliessung des Büros im September 2010 hatte ich unerträgliche Schmerzen, die ich ausgehalten habe, weil ich übergangslos einen neuen Job gefunden habe. Ich hatte ja etwas, auf das ich mich freuen konnte. Aber mein Körper war der Meinung : Das ist nicht überlebenswichtig, was ich da neu lerne und hat die Notbremse gezogen .
Ich bin im März 2011 mit Verdacht auf Fibromyalgie in die Rheuma Klinik eingewiesen worden. Die Diagnose wurde bestätigt.
Am 18.04.2011, dem Tag der Entlassung habe ich sofort einen Reha-Antrag gestellt. Ablehung 4 Wochen später, sofort Einspruch erhoben, einmal wöchentlich nachgefragt ( obwohl man mich gebeten hat dieses nicht zu tun , "es ginge schliesslich nichts verloren bei der BFA und überhaupt hätten sie 70.000 Posteingänge täglich und wenn da jeder nachfragen würde ... ) nach 2 Monaten (!) habe ich telefonisch die Auskunft erhalten , dass ich jetzt zum Gutachter muss . Auf die Einladung dazu warte ich jetzt schon 10 Tage...., ich weiß nicht, ob der Termin schon steht, oder ob ich den in monatelanger Wartezeit noch erkämpfen muss.
Noch bin ich bei meinem Arbeitgeber angestellt, aber wer weiß wie lange noch.
Ich habe aus Ratlosigkeit meinen Reha-Berater angerufen und die Vertretung hatte sich gewundert : "Ach Sie haben noch Arbeit ?" und sagte mir dann noch : "Ihre jetzige Beschäftigung ist bei unserer Entscheidung zweitrangig !". Mir haben die Worte gefehlt und meine Welt ging unter....Reha geht vor Rente - dachte ich zumindestens bis jetzt.
Am Wochenende läuft meine Krankschreibung ab und ich sehe mich ausser Stande meinem Arbeitgeber die Gleichgültigkeit der BFA zu erklären. Denn mein Arbeitgeber lässt mich erst wieder arbeiten , wenn er gemäß Reha-Einrichtung weiss, wielange er mich in welchem Umfang beschäftigen kann. Und mein Arzt schreibt mich nicht arbeitsfähig, wenn ich nicht zur Reha war.
Was für ein Karussel !!! Meine Nerven liegen blank und einen Termin beim Psychotherapeuten kann ich hier nirgends bekommen, wenn dann nur mit 3/4 Jahr Wartezeit und wer weiss, ob der erste Therapeut auch gleich passt... ?
Ich kann mich bei diesem Krimi nicht erholen bzw. entspannen und überlege, ob ich nicht gleich provokanterweise Rente einreichen soll ? Ich brauche wohl nicht erzählen, dass die Krankenkasse eine Akupunktur, Osteopathiesitzungen und die Procain-Basen Therapie nicht bezahlt, weil es ja nicht als erwiesen gilt, ob es hilft. Ich habe in 10 Wochen gute € 1.200,- selbst bezahlt. Da hilft auch keiner. Man fragt sich wirklich, warum ist man eigentlich versichert.
Laut Auskunft des Patientenbeauftragten der Bundesregierung kann sich die BFA 6 Monate Zeit lassen nach Reha-Ablehnung.
Hat hier jemad ähnliche Erfahrungen gesammelt ?


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 09.06.2010
Beiträge: 44

Hallo Hanni,

nur zu gut kann ich Dich verstehen.
Habe allerdings "nur" Fibro. Das mit der Sarkoidose ist ja schon schwer und Fibro dazu ist schon mehr als heftig.
Reha abgelehnt wurde bei mir noch nicht, eher im Gegenteil, ich wurde von den Ärzten gefragt, ob ich nicht wieder gehen will. Haben die Geld übrig? Mir geht es ja dank der Guaifenesintherapie um vieles besser. Informier Dich doch mal über diese Therapie. Ich kann mir vorstellen, dass es Dir dann wenigstens etwas besser geht und dann die andere Krankheit leichter zu ertragen.

Alles Liebe und Gute für Dich

MAX


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 31.05.2010
Beiträge: 20

Hi Hanni,
ich kann ja nur zu gut nachvollziehen, wie es dir geht.
Nachdem mein Reha-Antrag den Bach runter ging, habe ich mir gesagt, okay, machst du das beste daraus. Habe mit Tai Chi angefangen (und musste den Kurs sofort wieder abbrechen, weil unsere Lütte mit Invagination ins Krankenhaus kam, innerhalb von 5 Tagen sage und schreibe drei Mal eine Darmeinstülpung hatte und lange gebraucht hat, sich davon zu erholen, danach kam dann noch Diagnostik wegen diverser Zucker-Intoleranzen...). Habe mir Amitryptilin verordnen lassen und mich zu einer Psychotherapie durchgerungen.
Das A. hat mir sogar gut getan, weil ich ENDLICH mal wieder durchschlafen konnte und die Intensität meiner Träume nicht so heftig war. Nun habe ich nach einem knappen halben Jahr das A. mal probeweise abgesetzt. Die ersten Tage waren wunderbar, ich fühlte mich total lebendig, hatte gar nicht gemerkt, dass ich nicht nur willkommene Ruhe und geringere Schmerzempfindlichkeit hatte, sondern insgesamt so irgendwie unter einem Moskitonetz lebte.
Werde ich also in niedrigerer Dosis wieder beginnen.
Die Psychotherapie werde ich zumindest mit dem aktuellen Therapeuten und Ansatz nicht weitermachen, das wurde mir beim letzten Mal klar. Mein Problem ist, dass ich unter anderem mich ständig rechtfertigen "muss", wie ich mich verhalte, und dieser Therapeut gibt mir zunehmend das Gefühl, mich vor ihm auch noch rechtfertigen zu müssen. Und mir ist zumindest eine Stall-Laterne aufgegangen, nämlich was ich nicht will !!!

Warum erzähle ich dir das? Weil es mir, seitdem ich angefangen habe, rauszufinden, was mir ganz persönlich (und nicht irgendeiner Referenzgruppe) guttut, wieder mehr Regie in meinem Leben zu führen und zur Expertin meines Wohlbefindens zu werden, tatsächlich wieder viel besser geht. Trotz Schmerzen und Schlaflosigkeit.
Weil ich für mich selbst akzeptiere, dass ich zwar eine körperliche Erkrankung habe, die aber durchaus unter anderem psychische Gründe hat. Weil ich öfter nein sage, mir Zeit für mich selbst nehme (und sogar meine geliebte Gartenbuddelei wieder in Angriff nehme und mir danach ein ausgiebiges Bad gönne, damit ich mich am nächsten Tag noch bewegen kann)

Und ich werde zu gegebener Zeit nochmal einen Reha-Antrag einreichen!
Und dir wünsche ich auch von Herzen viel Kraft und : Gib dich nicht auf!
LG ANja




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