Sehr geehrte Doktoren,

ich schlage mich nun seit über einem Jahr mit einer Borreliose herum (Zeckenbiss im Juni 2010 nicht bemerkt, Wanderröte in Kniekehle wurde als Allergie und später als Wundrose abgetan). Behandelt wurde ich glaube ich schon ausreichend mit Antibiotika (under anderem 8 Wochen Minocyclin, Quensyl + Ceftriaxon sowie anschließend 8 Wochen Clarithromycin, Quensyl + Doxycyclin) und der Großteil meiner (vorwiegend muskulären und neurologischen Probleme) ist dadurch auch verschwunden. Allerdings bleiben meine Herzveränderungen (Palpitationen, Ruhepuls von teilweise 175, verlängerte Qtc-Zeit (definitiv vorher nicht)) und meine ständigen Muskelzuckungen. Heißt das die Borreliose ist noch aktiv oder kann ich hoffen, dass diese Symptome noch verschwinden? Wodurch entstehen die Muskelzuckungen bei Borreliose?

Vielen Dank!

Bezüglich Ihrer Herzprobleme und Muskelzuckungen hätte ich mehr Fragen als Antworten. Jedenfalls würde mich primär die Beurteilung eines Kardiologen interessieren. Überhaupt würde ich mich auf Grund dieser Anamnese überhaupt nicht trauen, eine Ferndiagnose zu wagen und eben auch nicht, eine noch aktive Borreliose als sicher anzusehen.
Jedenfalls denke ich auch, dass Sie in der Annahme einer Borreliose mehr als genug mit Antibiotika behandelt worden sind.
Tut mir leid, Ihnen nicht mehr sagen zu können. Eine vernünftige Diagnose bedarf einer sehr ausführlichen Anamnese und einer gründlichen Untersuchung und zuletzt kritischen Beurteilung von Laboruntersuchungen oder technischer Untersuchungen. Ich hoffe zunächst, dass ein Kardiologe Ihnen weiterhelfen kann.
Alles Gute.
P. Herzer

Ihre Borrelien-Infektion scheint mir ausreichend antibiotisch behandelt. Eine mögliche Herzbeteiligung ist bekannt, wenn auch sehr selten. Was sagt der Kardiologe ? Ferndiagnosen und-ratschläge sind natürlich schwierig, aber ich würde keinen Effekt von einer erneuten Antibiose erwarten.

Vielen Dank für Ihre Antworten.

Ich bin natürlich in ständiger kardiologischer Behandlung. Jedoch ist mein Kardiologe etwas ratlos. Er sagt, dass eine verlängerte Qtc-Zeit eigentlich nicht borreliose-typisch sei, kann aber auch nicht sagen, woher diese dann genau nach dem Zeckenstich kommt (vorher definitiv nicht, da ich ein Jahr vorher eine kardiologische Sportuntersuchung hatte). Sie ist also weder angeboren noch durch Medikamente induziert, sondern entstand wenige Wochen nach dem Zeckenstich. Seltsam findet er auch, dass die QTc-Zeit unter der Einnahme von Antibiotika immer auf ein normales Level zurückgeht. Die Muskelzuckungen entstanden gleichzeitig mit den Herzproblemen und haben sich langsam beginnend rund um die Wanderröte auf den ganzen Körper ausgebreitet. Neurologische Untersuchungen waren ohne Befund. Alle anderen Symptome wie Muskel- und Gelenkschmerzen sind unter der Antibiose verschwunden, nur das vegetative Nervensystem spielt noch immer verrückt und das mit 28 Jahren <!-- s:-( --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_sad.gif" alt=":-(" title="Sad" /><!-- s:-( -->