• Rheuma-Liga Bundesverband
  • Kontakt
  • A A STRG + STRG -

    Sie können die Seite mithilfe Ihres Browsers größer oder kleiner anzeigen lassen. Verwenden Sie dafür bitte STRG + und STRG - .
    Mit STRG 0 gelangen Sie wieder zur Ausgangsgröße.

menu
Bei der Nutzung der Vorlesefunktion werden Ihre IP-Adresse und die angezeigte Seite an readspeaker.com übertragen. Wenn Sie zustimmen, speichern wir Ihre Zustimmung in einem Cookie. Wenn Sie Ok auswählen, wird der Cookie akzeptiert und Sie können den Dienst nutzen.

Systemischer Lupus erythematodes
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 12.10.2010
Beiträge: 2

Hallo, bei mir wurde vor 4 Wochen SLE und sek. Fibro diagnostiziert vom int. Rheumatologen, außerdem habe ich Antiphospholipid-AK, ich bekomme 400mg Quensyl, abends 12,5 mg Amineurin und soll 5mg Cortison morgens nehmen, bis das Quensyl anschlägt und dann das Corti ausschleichen. Ich komme aber nicht unter 10 mg Cortison, da sonst die Schmerzen noch zu stark sind ( bes. Knie, Fingermittelgelenke und HWS/LWS). Leider habe ich mit den Medis oft Koofschmerzen und mir ist leicht schwummerig - kann ich gegen die Kopfschmerzen Paracetamol nehmen ?
Und ich habe fast permanent "eingeschlafene" Finger/Hände und Beine, der Rheumatologe sagte, das geht unter der Behandlung weg, aber bis jetzt ist es nicht besser geworden. Ist das normal ?
Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort, mit freundlichen Grüßen,
lupi


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Liebe Lupi71,
4 Wochen ist eine zu kurze Zeit, um den Erfolg von Quensyl bei einem SLE beurteilen zu können. Es muss mindestens 6, meistens 8 Wochen, manchmal noch länger gewartet werden, bis sich der Erfolg einstellt. Quensyl ist aber ein sehr wichtiges Medikament beim SLE, deshalb nicht absetzen, auch wenn sich nicht der erhoffte Erfolg einstellen sollte. Quensyl kann die Beteiligung wichtiger Organe bei Ihrer Erkrankung verhindern oder doch günstig beeinflussen. Die Schmerzen/Pelzigkeit in den Fingern könnten auf ein sogenanntes Karpaltunnelsyndrom hindeuten, was es bei entzündlichen Rheumaerkrankungen vor allem dann gibt, wenn im Handgelenk eine Arthritis vorliegt oder eine Sehnenscheidenentzündung. Wenn man Ihre Erkrankung mit Quensyl und Kortison in den Griff bekommt (was ja noch nicht der Fall ist), gehen diese Beschwerden zurück, andernfalls muss man abklären, ob andere Gründe für diese Probleme vorliegen. Kopfschmerzen sind ein sehr vielfältiges Symptom, sie können mit dem SLE was zu tun haben oder auch nicht. Paracetamol ist ein symptomatisch wirksames, schmerzlinderndes Medikament, das den SLE nicht beeinflusst, sie können das nehmen, müssen aber beachten, dass ein dauerhafter Kopfschmerz oder zusätzliche Probleme mit den Augen, mit der Sprache auch mal eine ernsthafte Erkrankung oder Mitbeteiligung wichtiger Organe bei SLE andeuten können. Deshalb ist die regelmäßige Kontrolle bei einem Rheumatologen von großer Bedeutung, insbesondere wenn neue Probleme hinzukommen!
Viel Erfolg bei Ihrem Kampf mit der Erkrankung, S. Schewe


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 12.10.2010
Beiträge: 2

Hallo Prof. Schewe,
vielen Dank für Ihre Antwort. Ja, ich muss mich wohl noch gedulden, das wurde mir auch gesagt, dass es etwa 8 - 12 Wochen dauert, bis das Quensyl anschlägt. Das Problem mit den "eingeschlafenen" Händen und Füßen ( morgens oft auch beide Arme ) habe ich nachts, beim Autofahren, beim Telefonieren, beim Sitzen, beim Schreiben...ich empfinde es als sehr anstrengend.Ich hatte schon öfter Entzündungen an den Sehnenansätzen (wie "Golferarm", aber es ist nie nur eine Stelle betroffen - spricht das trotzdem für z.B. Karpaltunnelsyndrom ?
Mein behandelnder Rheumatologe geht davon aus, dass Organe bis jetzt nicht betroffen sind ( kann man das aufgrund der Blutwerte ausschließen ? ) und bezüglich der Kopfschmerzen, Schwindel und Wortfindungsstörungen ( oft z.B. Lampe statt Ampel, Zeitung statt Heizung ) denkt er, dass das durch die sek. Fibro bedingt ist. Ich mache mir hier aber schon sehr große Sorgen, weil ich persönlich finde, dass meine kognitiven Leistungen sehr abgebaut haben. Sollte ich hier nochmal nachfragen, ob das neurologisch abgeklärt werden sollte ? Die Medikamente werde ich nicht selbständig absetzen, ich wäre ja froh, wenn ich irgendwann mal "schmerzfrei" bin ! Ich bedanke mich nochmal im voraus für Ihre Mühe und Antwort,
mit freundlichen Grüßen,
lupi


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Liebe Lupi71,
in der Regel kann man wichtige Organbeteiligungen beim SLE durch Laborwerte erkennen, insbesondere wenn die Niere, Leber oder das Knochenmark betroffen sind. Andererseits sind andere Organbeteiligungen z.B. vom Nervensystem durch Laborwerte nicht zu erkennen, hier sind zuerst mal klinische Untersuchungen der Nerven notwendig, eventuell durch einen Neurologen. Wenn eine Nervenbeteiligung beim SLE vorliegt, sind meist Schritte notwendig, diese Erkrankung stärker zu unterdrücken, das funktioniert mit Quensyl dann oft nicht mehr.
Hoffentlich machen Sie sich vorerst unnötig Sorgen, eine engmaschige Verlaufskontrolle Ihrer Erkrankung durch einen erfahrenen Arzt, der unter Umständen auch weitere Fachärzte mit einbezieht, ist eine Grundbedingung für eine erfolgreiche Therapie Ihrer Erkrankung.
S. Schewe




Portalinfo:
Das Forum hat 16.219 registrierte Benutzer und 5.484 Themen.

Als größte deutsche Selbsthilfe­organisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.

Kennen Sie schon die Facebook-Seite der Deutschen Rheuma-Liga? 

Videos rund um Rheuma - Besuchen Sie unseren YouTube-Kanal!