• Rheuma-Liga Bundesverband
  • Kontakt
  • A A STRG + STRG -

    Sie können die Seite mithilfe Ihres Browsers größer oder kleiner anzeigen lassen. Verwenden Sie dafür bitte STRG + und STRG - .
    Mit STRG 0 gelangen Sie wieder zur Ausgangsgröße.

menu
Bei der Nutzung der Vorlesefunktion werden Ihre IP-Adresse und die angezeigte Seite an readspeaker.com übertragen. Wenn Sie zustimmen, speichern wir Ihre Zustimmung in einem Cookie. Wenn Sie Ok auswählen, wird der Cookie akzeptiert und Sie können den Dienst nutzen.

Arthrose und Gelantine
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 12.04.2005
Beiträge: 23

Als alternatives Mittel galt in früheren Zeiten ( sogar von Ärzten empfohlen) die tägliche Einnahme von gemahlener Gelantine in einem Fruchtsaft. Diese Gelantine sollte den Knorpelverschleiß verhindern. Stimmt diese These?


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 24.07.2003
Beiträge: 42

Sie füllen heute in jedem Supermarkt Regale: Nahrungsergänzungsmittel sollen dem Körper das geben, was ihm angeblich fehlt, zum Beispiel Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und vieles mehr. Da Nahrungsergänzungsmittel zu den Medizinprodukten zählen, sind sie nicht dem langwierigen Zulassungsverfahren für Medikamente unterworfen, bei dem Daten zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit auf Basis wissenschaftlich aussagekräftiger Studien beurteilt werden. Meinungen und Erkenntnisse zu Nahrungsergänzungsmitteln stützen sich vor allem auf individuelle Erfahrungen, sodass Sinn und Zweck dieser Produkte immer sehr kritisch hinterfragt werden müssen.

In letzter Zeit werden Arthrosepatienten verstärkt sogenannte Chondroprotektiva angepriesen. Diese versprechen, den Aufbau des Knorpels zu fördern, die Entzündungsreaktionen zu unterbinden und damit eine Operation unnötig zu machen oder zumindest deutlich zu verzögern. Zu den Inhaltsstoffen zählen Knorpelbestandteile wie Hyaluronsäure, Glukosamine und Chondroitin-Sulfat, aber auch Antioxidantien wie Vitamin E. Auch wenn es plausibel klingt, dem Knorpel diejenigen Stoffe, die er im Alter verliert, über die Nahrung zurückzugeben – ein objektiver Wirksamkeitsnachweis ist sehr schwierig. Da Nahrungsergänzungsmittel über das Internet nahezu unbegrenzt zugänglich sind, setzen einige Hersteller denn auch eher auf Patientenwerbung als auf wissenschaftliche Studien. Und sie haben oft leichtes Spiel: Hoher Leidensdruck, unzureichender Erfolg oder unerwünschte Wirkungen bisheriger Therapien sowie die Angst vor einer Operation stimmen die Betroffenen unzufrieden. Selbst in den Erkrankungsprozess einzugreifen scheint nun möglich – so suggeriert es die Werbung. Da schmerzende Gelenke aufgrund von Arthrose einen hohen Bevölkerungsanteil betreffen, ist der „Markt“ für Hersteller zum Beispiel von Gelatinepräparaten, Braunhirsemehl, afrikanischen Säften oder nicht näher definierten Fettsäureprodukten verlockend groß. Dass eine Beratung fehlt und die vermeintlichen Erfolge für den Einzelnen kaum nachzuprüfen sind, wird dabei oft verdrängt. Tatsache ist: Für die meisten dieser Mittel fehlen klinische Studien, die ihre Wirkung zweifelsfrei nachweisen. Auch wenn sie meist nur wenige Nebenwirkungen haben, können sie – unkontrolliert eingenommen – dennoch schaden. Und zwar oft allein schon dadurch, dass der Gang zum Arzt und damit unter Umständen eine rechtzeitige gelenkschonende Operation hinausgezögert wird. Daher gilt hier ebenso wie bei anderen Erkrankungen: Selbstmedikation – besonders über das Internet und den Supermarkt – sollte den Gang zum Spezialisten niemals ersetzen.

Nahrungsergänzungsmittel sollten grundsätzlich nur eingenommen werden, wenn der Arzt einen Mangel tatsächlich festgestellt hat. Zur Vorbeugung und Behandlung von Arthrose ist nach wie vor am sinnvollsten, die Risikofaktoren zu reduzieren, also Übergewicht, Bewegungsmangel, Überbeanspruchung oder Fehlbelastung der betroffenen Gelenke.

Dr. med. univ. Adelheid Korb und
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Thomas Pap,
Bereich Molekulare Medizin des
muskuloskelettalen Systems,
Universitätsklinikum Münster


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 12.04.2005
Beiträge: 23

Sehr verehrtes Ärzteteam,
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Sie schreiben von ausagekräftigen Studien, die bei den Nahrungsergänzungsmitteln fehlen.
Aber diese ausagekräftigen Studies brauchen oft eine so lange Zeit , eine zu lange Zeit und außerdem frage ich, wer diese Studien vergibt.
Wie war das mit der Studie von Viox?
Wir Patienten wollen doch Hilfe und in den Arztpraxen ist in den meisten Fällen kaum Zeit für ein Gespräch., deshalb haben wir doch oft nur den Austausch mit anderen Betroffenen.
Diese Empfehlngen probieren wir in unserer Not aus ,und wenn es sehr oft und bei vielen Betroffenen hilft, dann haben auch wir eine Langzeitstudie.
Hören Sie uns deshalb doch bitte mehr zu ,befragen Sie uns länger , antworten Sie verständlich, damit wir nicht auf Werbung und falsche Propheten hereinfallen.
Dies wünscht sich Hilly


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 12.10.2007
Beiträge: 6

Hallo Hilly, liebes Ärzteteam,
zur Wirksamkeit des Nahrungsergänzungsmittels Hagebuttenextrakt (Litozin) gibt es wissenschaftliche Studien:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.just-medical.ch/med-report/litozin_dt/default.cfm">http://www.just-medical.ch/med-report/l ... efault.cfm</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.uniklinik-freiburg.de/rechtsmedizin/live/forschung/phytomedicine/laien/Hagebutte_hilft_bei_Rueckenschmerzen.pdf">http://www.uniklinik-freiburg.de/rechts ... merzen.pdf</a><!-- m -->
In Skandinavien wurden weitere durchgeführt, die aber leider nicht online verfügbar sind.

In Sachen Hagebuttenextrakt bin ich mir allerdings selber die beste Studie - es wirkt!

Und wie Du schon sagst Hilly, wir Betroffenen tauschen uns aus, geben Empfehlungen - und wenn 1.000 Betroffene sagen es wirkt, dann braucht es keine weitere Studie um etwas zu probieren.
So manches traditionelle Mittel hilft besser als "moderne" Tabletten. So ist man ja auch auf die heilende Wirkung der Hagebutte gekommen - und hat Anbau, Produktion etc. nur noch verbessert.
Schön ist es, wenn auch der Arzt aufgeschlossen genug ist eine alternative Therapie positiv zu begleiten - statt nur die von der Pharmaindustrie gepushten Mittel zu verschreiben.

Viele Grüße,
Rina


Positives Denken ist die Grundlage eines glücklichen Lebens.


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 12.04.2005
Beiträge: 23

Liebe Rina,
herzlichen Dank fü Deinen Beitrag und ich habe gleich die angegeben Quellen mir angeschaut.
Wie schön, dass es Ärzte gibt, die in diese Richtung mit Patienten arbeiten und diese Erfolge dann auch veröffentlichen.
Ich werde mir gleich in der Apotheke oder im Reformhaus das Hagebuttenextrakt "Litozin" besorgen. Wie gut ist es auch, dass wir Betroffenen uns diese Tipps weitergeben und uns nicht auf die "Großen Experten" dieser Aktion im Forum verlassen. Die eigentlichen Experten unserer Krankheit sind ja eigentlich wir, denn wir spüren doch, was uns hilft. Es ist nur schade, dass so viele Ärzte sehr häufig über die Köpfe und Seelen der Patienten hinweg behandeln. und auch garnicht hören wollen was uns bewegt und was wir fühlen.
Wie oft hören wir: "Blutbild ist in Ordnung also geht es Ihnen gut, Sie können gar keine Schmerzen haben und kommen Sie mir bloß nicht mit alternativen Mitteln".
Also, nochmals ganz herzlichen Dank.
Gruß Hilly




Portalinfo:
Das Forum hat 16.219 registrierte Benutzer und 5.484 Themen.

Als größte deutsche Selbsthilfe­organisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.

Kennen Sie schon die Facebook-Seite der Deutschen Rheuma-Liga? 

Videos rund um Rheuma - Besuchen Sie unseren YouTube-Kanal!