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Könnte es eine Form von Rheuma sein?
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 14.10.2007
Beiträge: 3

Erst einmal möchte ich gern hallo sagen.
Ich bin durch Zufall auf dieser Seite gelandet und finde sie sehr gut und informativ.
Es geht um meine knapp 11 jährige Tochter.
Im Januar 2006 bekam sie zwei Phlegmonen und wurde mit verschiedenen Antibiotoka behandelt.
Während dieser Behandlung ging es ihr vom Magen her immer schlechter ,was dann nach und nach in einer Ösophagitis und Gastritis endete. Ferner litt sie seit diesem Zeitpunkt an extremster Obstipation . Bei verschiedenen Untesuchungen( MDP , Magenspiegelung PH-Metrie ..)wude dann noch eine Magen- Darm- und Blasenentleerungsstörung festestellt , die aber nicht immer gleich schlimm sind.Als es mit der Gasrtitis besonders schlimm war, bekam sie ungefähr 2 Wochen schlimme Rückenbeschwerden. Zwischendurch schwoll mal für ein paar Tage ein Knie oder Finger an , sie stolperte oder knickte leicht mit den Füssen um.
Im Juni diesen Jahres verspürte sie beim Seilspringen auf einmal einen sehr starken Schmerz im Knie so das sie nicht mehr auftreten konnte.
Verdacht auf Apophysenausriss und Bone Bruise. Den Ärzten ist schleierhaft, wie sie sich diese Verletzungen zugezogen hat, da sie noch nicht einmal gefallen ist.Das Knie bereitet noch heute Probleme, sie hat Probleme mit beiden Füssen, die schwellen auch immer mal wieder an, die Rückenmuskulatur schmerzt sehr häuffig und seit 8 Wochen hat sie nun auch immer mehr Probleme mit der Achillissehne. Morgens beim Aufstehen läuft sie sehr steif, bis sie sich eingelaufen hat.Ausserdem tränen und jucken auch immer häuffiger ihre Augen für ein paar Tage.
Anfang 2006 wurde ds-DNS IgG-AK(EIA)kontrolliert, welcher aber normal war .
Könnte es vielleicht um eine Rheumaform handeln?
Sorry das es so lang geworden ist.

Liebe Grüße Connie


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 24.07.2003
Beiträge: 42

Liebe Connie,

zunächst einmal möchte ich darauf aufmerksam machen, dass ich keine Ärztin bin. Als Mutter einer an Rheuma erkrankten Tochter habe ich aber eine Fülle von Erfahrungen (auch von vielen anderen Eltern) machen - und durch regelmäßige Elternschulungen viel lernen können.
Daher schildere ich Ihnen den Eindruck, den ich aus Ihrer Krankheitsbeschreibung gewonnen habe.

Die Gelenk- und Rückenbeschwerden sowie die Schmerzen an der Achillessehne lassen an eine kindliche Rheumaform denken. Auch die Schmerzen in den Beinen könnten als Sehnenansatzreizungen gedeutet werden. Es gibt bei Kinder eine Form des Rheumas, die genau diese Symptome zeigt. Man nennt sie "Enthesitis" (=Sehnenansatz) assoziierte Arthtritis, also eine Gelenkentzündung, die mit Entzündungen an den Sehnenansätzen (typischerweise z.B. am Knie, der Ferse, den Beckenkämmen) verbunden ist. Bei dieser Form kommt es auch häufig zu Rückenbeschwerden durch eine Entzündung der Wirbelgelenke. Einen Hinweis in Richtung dieser Rheumaform könnte der Nachweis des genetischen Markers HLA-B27 erbringen. Der Marker lässt sich ganz einfach in Speziallasbors aus dem Blut bestimmen. Bei negativem HLA-B27 käme auch eine sog. Psoriasisspondarthritis (eine Gelenk- und Sehnenentzündung mit Veranlagung zur Schuppenflechte) infrage. Hierzu müssten man genaue Untersuchungen u.a. der Haut, der Finger- und Fußnägel durchführen. Gibt es überhaupt irgendwelche auffälligen Laborwerte?
Typisch für kindliches Rheuma ist auch die beschriebene Morgensteifigkeit

Es bleibt also nur, Ihnen zu raten, sich an ein Kinder- und Jugendrheumatologisches Zentrum zu wenden. Sehr gerne nenne ich Ihnen die für Sie nächstgelegene Einrichtung. Es ist sehr wichtig, das Rheuma frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. Den meisten Kindern kann sehr gut geholfen werden, sodass die Krankheit zum Stillstand kommt.

Wegen der Magen-Darmproblematik (sie passt übrigens auch zur Diagnose einer Enthesitis assoziierten Arthritis) muss an eine entzündliche Darmerkrankung (Morbus Crohn/Colitis ulcerosa, Familiäres Mittelmeerfieber) gedacht werden. Hier sollte zusätzlich zum Kinderrheumatologen ein Gastroenterologe (Magen- Darmspezialist) hinzugezogen werden. Auch hier sollte es jemand sein, der in kindlichen Darmerkrankungen erfahren ist. Dies könnten Sie sicherlich in einem Kinderrheumazentrum erfahren.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Tochter
und grüße Sie herzlich
Ihre

Claudia R. Grave
Bundeselternsprecherin Deutsche Rheuma-Liga, Bundesverband e.V.
Braamkamp 9
D-22297 Hamburg
Tel./Fax: +4940-4807860
email: <!-- e --><a href="mailto:claudiagrave@gmx.de">claudiagrave@gmx.de</a><!-- e -->


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 14.10.2007
Beiträge: 3

Hallo Claudia,
erst einmal ganz vielen Dank für die Antwort.
Gerade gestern habe ich die Blutwerte meiner Tochter bekommen.
ANA ist in Ordnung, aber dafür ist sie HLA B27 positiv.
Es sieht auch ganz so aus, als wenn vieles von den Sehnenansätzen ausgeht, zumal immer mehr dazu kommen.
Wegen dem Magen/Darm sind wir schon bei einem Kindergastroenterologen in Behandlung, sie bekommt nun wieder Antra mups.
Am 8 November haben wir nun einen Termin bei einem Kinderrheumatologen.
Ich hoffe, das wir dann etwas schlauer sind, denn bei einigen Ärzten wird leider nur müde gelächelt und gefragt, ob es schon einmal psychosomatisch abgeklärt wurde.

Danke,
Connie




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