Liebe Margit,
Ihre Frage ist auf der einen Seite leicht zu beatworten, auf der anderen Seite ist es sehr schwer konkrete Tips zu geben. Zunächst ist Abnehmen bei Übergewicht bei jeder Rheumaform sinnvoll. Dass Sie dabei keinen Sport treiben können oder wollen, weil Sie sich schämen, finde ich zunächst nicht besonders schlimm. Sport ist zwar beim Abnehmen durchaus sinnvoll, er kann aber bei Übertreibung hinderlich sein und das Gegenteil bewirken. Grämen Sie sich deshalb zunächst ein Mal nicht.
Ihre Fragen nach bestimmten Nahrungsmitteln, die Rheuma oder Schmerzen auslösen, ist so einfach nicht beatwortbar. Im allgemeinen gibt es keine Nahrungsmittel, die Rheuma oder Schmerzen auslösen können, und als Arzt kann ich deshalb keine exakten Empfehlungen geben. Was im allgemeinen gilt, kann aber im speziellen, individuell betrachtet, falsch sein. So gibt es in seltenen Fällen Patienten, die auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren. Da diese Nahrungsmittel aber von Patient zu Patient unterschiedlich sind, bleibt nur die Empfehlung, sich zu beobachten und gezielt bestimmte Nahrungsmittel wegzulassen oder zu sich zu nehmen, um eine individuelle Empfindlichkeit zu testen. Dies gelingt allerdings in den wenigsten Fällen.
Bedenken Sie aber dabei, daß schon Übergewicht alleine zu vermehrten Schmerzen führen kann und es gar kein bestimmtes Nahrungsmittel sein muß. Da es bei Übergewicht zu einer vermehrten Belastung der Gelenke und der Wirbelsäule kommt und damit zu vorzeitigem Verschleiß von Gelenken und Bandscheiben, ist das Abnehmen auf jeden Fall sinnvoll und Ihnen anzuraten. Hierbei ist auf eine gesunde Mischkost zu achten, da eine einseitige Diät zu Mangelerscheinungen führen kann. Selbstverständlich braucht der Körper auch beim Abnehmen weiter Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge. Eine ausgewogene Standarddiät ist deshalb sinnvoll. Wenn Sie stark übergewichtig sind, so empfehle ich auch eine Rehabilitationsmaßnahme (früher Kur) in einer auf Übergewichtige spezialisierten Klinik. Gemeinsam abnehmen mit ärztlicher und psychologischer Unerstützung ist dann sicherlich sinnvoll, da in der Regel schon vorher einige Versuche selbst abzunehmen, gescheitert sind. Ihre Krankenkasse oder Ihr Rentenversicherer können Sie dabei beraten.
Seriöse Verbraucherratschläge einschließlich Rezepte und auch Beratung sowie Literaturhinweise finden Sie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.dge.de">www.dge.de</a><!-- w --> unter "Verbraucher-Infos". Dort finden Sie auch Adressen von Ernährungsberatern in Ihrem Bundesland, die Sie individuell beraten können.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. J. Lautenschläger