Vielen Dank für die schnelle Antwort Frau Dr. Späthling-Mestekemper.
Ihre Antwort ergibt ein neues Bild.
Die Rücksprache mit dem Rheumatologen ist ein ganz schwieriges Thema, da bei uns im Landkreis keine einzige Praxis (mehr) vorhanden ist. Und anderen Ortes bekommt man immer nur die Aussage man habe die falsche Postleitzahl :-(.
In meinem Falle wäre ich sehr auf Tipps angewiesen bezüglich einer Praxis, die sowohl Rheumatologie und Gastroenterologie abdeckt. Ich bin bereit bundesweit zu reisen und würde auch gerne nach München kommen :-).
Guten Abend,
ich habe noch nie einen Patienten gesehen , der eine Colitis ulcerosa und eine Polymyalgia rheumatica in Kombination hatte. Auch der schubweise Verlauf ist grundsätzlich zwar möglich bei einer PMR, aber doch auf alle Fälle ungewöhnlich.
Im Grunde sollte man in so einem Fall immer überlegen ob sich ihre Symptome nicht durch eine Erkrankung erklären lassen. An der entzündlichen Darmerkrankung besteht ja anscheinend erstmal kein Zweifel. Auch eine Colitis ulcerosa kann mit einer Gelenk- und vor allem Sehnenbeteiligung einhergehen. Entzündungen an zahlreichen Sehnenansätzen können myalgiforme Beschwerden machen wie bei einer PMR......ich würde also die PMR als Diagnose in Frage stellen und alles nochmals einer kritischen Prüfung unterwerfen.
Auch die Gelenk- und Sehnenbeteiligung bei Colitis ulcerosa spricht auf eine Cortisontherapie an. Aus dieser tatsache läßt sich das Krankheitsbild nicht weiter differenzieren.
Im Falle einer Gelenk- und Sehnenbeteiligung bei Colitis ulcerosa als Ursache all ihrer Probleme ist davon auszugehen, dass die Therapie mit Stelara anscheinend gut den Darm behandelt aber nicht die Gelenkbeteiligung und man müsste dann an eine prinzipielle Therapieumstellung, z.B. auf ein anderes Biologikum überlegen.
Ggf. bitte nochmals mit ihrem Rheumatologen besprechen.
Herzliche Grüße
Susanna Späthling