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Hinweis auf Sklerodermie? Wie aussagekräftig ist ein einzelner Blutwert?
Reihenfolge 

Verfasst am: 08.03.2023, 07:04
Dabei seit: 07.03.2023
Beiträge: 3

Lieber Herr Aringer,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort, die mich dann doch durchaus beruhigt hat.
Eine Frage noch zu einem Ihrer Sätze. Sie schreiben: "Zweitens ist zumindest der ELISA-Wert sehr niedrig. Stimmen die Anti-CenpB-Antikörper, sind sie meist viel höher." –> Meinen Sie damit, dass der zuletzt im Blut gemessene Centromer-Protein-Wert zu niedrig ist um einen Krankheitswert zu haben?

Vielen Dank!


Verfasst am: 07.03.2023, 21:33
Dabei seit: 10.02.2016
Beiträge: 388

Anti-Centromer-Antikörper sind tatsächlich typisch für die limitierte cutane Systemische Sklerose. In Ihrem Fall halte ich die Erkrankung aber aus zwei Gründen für sehr unwahrscheinlich. Erstens ist eine Systemische Sklerose ohne Raynaud-Symptomatik eigentlich nicht plausibel. Insbesondere bei der limitierten cutanen Form geht die Raynaud-Symptomatik anderen Zeichen oft um Jahre voraus. Zweitens ist zumindest der ELISA-Wert sehr niedrig. Stimmen die Anti-CenpB-Antikörper, sind sie meist viel höher.

Zur Erkrankung: die limitierte cutane Systemische Sklerose betrifft die Haut nur an Fingern/Händen, evtl. Füßen und Gesicht, aber nicht am Körper oder an Oberarmen und Oberschenkeln und macht meist keine schwere Lungenbeteiligung. Sicherheitshalber gesucht werden muss aber nach Lungenhochdruck. Und wenn nötig gibt es eine Reihe gefäßwirksamer Medikamente, die helfen. Eine ausgeprägte Immunsuppression ist bei dieser Form der Systemischen Sklerose meist nicht erforderlich.

Dann wünsche ich Ihnen, dass die Diagnostik nichts ergibt.

Alles Gute und herzliche Grüße

Martin Aringer


Verfasst am: 07.03.2023, 09:12
Dabei seit: 07.03.2023
Beiträge: 3

Sehr geehrtes Expertenteam,

leichte Schmerzen im rechten Ringfinger-Endgelenk (leicht geschwollen) führten mich (w, 44 Jahre) kürzlich zum Orthopäden. Es wurden Röntgenbilder gemacht und Ergotherapie verordnet. Die Diagnose lautet Polyarthrose der Finger. Im Zuge der Diagnosestellung wurde auch ein Blutbild gemacht. Die Antinukleäre Antikörper waren grenzwertig, die Centromerproteine AK bei 20.0 kU/l (Referenzbereich 0 bis 7). Bis auf einen leichten Vitamin D und Folsäure-Mangel sowie eine grenzwertige Transferrinsättigung war sonst alles in Ordnung. Außerdem habe ich noch eine latente Schilddrüsenunterfunktion, die seit 14 Jahren eingestellt ist.

Daraufhin schickte mich mein Orthopäde zum Rheumatologen, den ich gestern aufgesucht habe. Er meinte, dass ein einzelner Wert nicht diagnostisch, sondern maximal hinweisend auf Sklerodermie wäre – und wenn, dann auf die limitierte Form. Erneut wurde mir Blut abgenommen und ist der Centromerprotein-Wert wieder positiv, werden Herz und Lunge angeschaut. Wenn da nichts auffällig ist, wird jährlich kontrolliert. Jetzt heißt es 2 Wochen warten auf den Blutbefund.

Ergänzen muss ich, dass ich keinerlei (typische) Symptome habe. Kein Raynaud-Syndrom, keine verhärtete Haut, keine Probleme mit Verdauung, Herz oder Lunge. Der Rheumatologe meinte, ich solle mir zunächst mal keine Sorgen machen. Der erhöhte Wert könne auch zB durch eine vorangegangene Viruserkrankung bedingt sein.

Meine Fragen zu meiner Situation:
– Nachdem ich keinerlei Symptome habe und nur dieser einzelne Wert erhöht ist – wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass ich von Sklerodermie betroffen sein könnte?
– Wie gut behandelbar sind die Symptome einer Sklerodermie tatsächlich und womit behandelt man medikamentös?
– Wie wahrscheinlich ist es, dass eine geringere Lebenserwartung durch eine ev. Organbeteiligung besteht? Im Internet werden da teilweise recht erschreckende Zahlen genannt.

Ich würde mich – für den Fall des Falles – gerne darauf einstellen und mache mir natürlich Sorgen.
Anmerken möchte ich, das ich hoffe, dass sich niemand hier im Forum durch meine Fragen angegriffen fühlt, weil ich keine Betroffene bin, sondern nur ein Hinweis auf die Krankheit besteht.

Ich bedanke mich für die Beantwortung meiner Fragen!




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