Ich habe mich da nicht ganz präzise ausgedrückt - eine Entzündung im ISG gab es, die konnte man auf dem MRT sehen. Die Rheumatologin hat keinen positiven HLA B27 Wert gefunden und deshalb Morbus Bechterew eher ausgeschlossen.
Die ANA waren ein Zufallsbefund im großen Bluttest.

Vielen Dank nochmal für Ihre Erläuterungen, jetzt ist mir einiges klarer und ich weiß es besser einzuordnen.

Mit freundlichen Grüßen,
Ala04

Da müssen wir die Dinge auseinander halten. ANA sind Autoantikörper und stehen als Suchtest für die Kollagenosen, eine Gruppe der systemischen Autoimmunerkrankungen.

Die Psoriasisarthritis hat nichts mit (den heute getesteten) Autoantikörpern zu tun. Wenn ich Ihre Berichte aber richtig interpretiere, hat die Rheumatologin letztlich keine Entzündung im Sakroiliakalgelenk (Kreuz-Darm-Bein-Gelenk) gefunden, und die Zellzahl spricht gegen eine primäre Entzündung im Kniegelenk. Die Nagelpsoriasis beweist in dieser Richtung nichts - und die Mehrheit der Psoriasis-Patientinnen und Patienten bekommen keine Arthritis.

Ich hoffe, jetzt ist es etwas klarer.?

Herzliche Grüße

Martin Aringer

Guten Morgen Prof. Aringer,

herzlichen Dank für Ihre Antwort, das beruhigt mich sehr.

Für mich heißt das, auch eine eventuelle Psoriasis Arthritis kann ich trotz Entzündungen im ISG/Knie und Nagelpsoriasis von meiner Liste streichen, weil der ANA Wert da einfach nicht dazu passt?

Mit freundlichen Grüßen,
Ala04

In Ihrer Zusammenstellung finde ich zumindest nichts, was mir in Richtung Autoimmun-Systemerkrankung Sorgen machen würde. ANA ohne ENA sind oft unspezifisch. Eine Kontrolle wäre aber bei einer neu aufgetretenen Raynaud-Symptomatik (Finger, die bei Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt blau oder weiß werden) oder einer ausgeprägten Augen- und Mundtrockenheit (mit Augentropfen-Bedarf und Zahn- bzw. Zahnfelsichproblemen) gut.

Die axiale Spondylarthritis (Morbus Bechterew und Familie) wäre sehr sicher rheumatologisch aufgefallen und passt nicht zu positiven ANA.

Die niedrige Zellzahl im Gelenkpunktat (auch wenn die Einheit fehlt) spricht für einen Erguss im Rahmen von Knorpelschäden/Abnutzungsveränderungen und nicht für eine Gelenkentzündung. Auch die beschriebenen Hautveränderungen passen nicht gut zu einer Kollagenose.

Allerdings wäre es vielleicht sicherheitshalber sinnvoll, mittels Serologie zu schauen ob Sie eine Borrelieninfektion haben könnten (dann wären in ELISA und Blot IgG-Antikörper vorhanden). Das ist aber vielleicht auch schon passiert.

Alles Gute und herzliche Grüße

Martin Aringer

Geschätztes Expertenteam,

ich möchte diese Möglichkeit nutzen, um Ihren Rat einzuholen.

Ich bin Anfang 50, weiblich, aktiv und voll im Arbeitsleben stehend. Sommer 2019 bekam ich wie aus dem Nichts Schmerzen im ISG rechts mit Ausstrahlung ins Bein. Diagnostiziert wurde ein Facettensyndrom, Schmerzmittel und Infiltrationen halfen nur temporär. Ab 2020 war ich in Schmerzbehandlung, auch stationär 3 Wochen. Mehr Bewegung, Muskelübungen und Stressreduktion haben schon geholfen, den Schmerz in den Griff zu bekommen - der kam wie in Wellen über Wochen, dazwischen wurde es besser.

2022 wurde es dann 3 Monate nochmal richtig schlimm, ich kam vor Schmerz früh kaum hoch. Bewegung hat immer Besserung gebracht. Diagnostiziert wurden Arthrose und eine Entzündung im ISG. Daraufhin war ich bei der Rheumatologin weg. Verdacht auf Mirbus Bechterew. Hier konnte nichts festgestellt werden außer einem höheren ANA Titer (1:1280), der auch im Verlauf (3 Monatskontrolle) so blieb. Muster nukleär, ENA undifferenziert, DFS 70 AK auch negativ. HLA B 27 negativ, alle anderen Werte auch normal.

Seit Oktober 2023 habe ich Schmerzen und Schwellung im linken Kniegelenk, es wurde arthroskopisch operiert, ein freier Gelenkkörper und due gesamte Gelenkhaut entfernt, da entzündet. Die Analyse des Punktats ergab auch nichts in Hinblick auf die Ursache der Entzündung; 300 Leukozyten, davon allerdings 40% neophile Granulozyten. Bewegung des Knies ist auch 7 Wochen nach der OP noch eingeschränkt, Gelenk immer noch geschwollen und warm. Schmerzen an der Fußsohle (in Ruhe) kommen dazu.
Bei Dermatologen wurde jetzt festgestellt, dass mein Fusspilz an den Grosszehen, den ich seit einigen Jahren schwankend habe, gar kein Fusspilz ist (sieht schuppenflechte ähnlich aus? Grosse Weißgelbe Flecken). Ein Ekzem an der Hand wurde mit Kortison behandelt. Ein neuer Termin bei. Dermatologen wurde ausgemacht und steht noch aus.
Seit heute habe ich ein schmerzendes rotes Mittelfingergelenk (das mittlere), leicht geschwollen.

Das war jetzt viel, aber es ist leider alles sehr diffus. Meinen Sie, es macht Sinn, sich nochmal in der Rheumatologie vorzustellen?

Herzlichen Dank fürs Lesen.
Ala04