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Undifferenzierte Kollagenose
Reihenfolge 

Verfasst am: 04.03.2021, 20:30
Dabei seit: 10.02.2016
Beiträge: 388

Das ist ohne Detailinformationen schwierig zu beantworten, trotzdem ein Versuch:

Wenn im Gelenkerguss viele weiße Blutkörperchen drin sind (aber kein Blut), ist das eine Gelenkentzündung (Arthritis=, egal, was die Sonographie sieht (und das ist oft Geräte-abhängig). Daher gehört sie auch behandelt

MTX ist bei einer Arthritis meist gut, oft sind aber 20 oder 25 mg/Woche erforderlich. Wenn das nicht reicht, gibt es eine ganze Reihe möglicher Medikamente. MTX benötigt mindestens 8 Wochen, um voll zu wirken, und eine Verschlechterung dazwischen liegt manchmal auch an der notwendigen Reduktion von Prednisolon.

In der Lungenfunktion und DLCO ist normal wirklich gut. Wenn man mit dem Stethoskop auch keine Geräusche hört, gibt es da zumindest aktuell keinen Grund zur Sorge.

Anti-Centromer-Antikörper ohne Raynaud-Symptomatik sprechen wirklich gegen eine Systemische Sklerose. Die Anti-Centromer-positive Systemische Sklerose würde in aller Regel sehr langsam und schleichend verlaufen und nur selten zu einer interstitiellen Lungenerkrankung führen. Das Problem sind dabei die Blutgefäße - und das äußert sich typisch durch die Raynaud-Symptomatik.

Sonst würde die Kombination mit Anti-Ro-Antikörpern, Rheumafaktoren und Trockenheit eigentlich besser zu einem Sjögren-Syndrom passen.

Alles Gute und herzliche Grüße

Martin Aringer


Verfasst am: 03.03.2021, 23:28
Dabei seit: 03.03.2021
Beiträge: 20

Liebes Expertenteam,

bei mir (w, 50 Jahre) wurde im November letzten Jahres eine undifferenzierte Kollagenose diagnostiziert, ANA 1:5120,
Anti-Centromer B>708, Anti-SS-A-Ro60 520, ENA 69,8, Rheumafaktor IgA 25,9. Neben Müdigkeit, gerötetem Dekolleté, trockenen Schleimhäuten und Augen leide ich an einer Polyarthritis. Diese wurde durch Gelenkpunktionen mit Untersuchung des Punktats bestätigt.
Neben Röntgen und Ultraschall der Gelenke, wurden Blut- und Urinuntersuchung durchgeführt. Die Lungenfunktion war normal, die Diffusionskapazität gerade noch normal. Die Behandlung erfolgt mit MTX und aktuell noch 5 mg Prednisolon.

Unter der Behandlung waren die Beschwerden zunächst etwas besser geworden, seit einigen Wochen brennen die Gelenke wieder stärker und schwellen wechselnd wieder mehr an. Belastbarkeit ist nach wie vor nicht gegeben.

Nun zu meinen Fragen:
1.) Beim Ultraschall der Gelenke können keine Hinweise auf eine Arthritis festgestellt werden (mit Ausnahme Gelenkerguss), auch wenn ein Gelenkerguss da ist und die Entzündung über das Punktat bestätigt wird. In Gelenken ohne Erguss kann daher die Entzündung nicht festgestellt werden.
Woran kann es liegen, dass man die Entzündungen im Ultraschall nicht erkennt?
Manchmal zweifle ich schon an meinem Verstand.

2.) Wie ist Ihre Einschätzung zur Therapie? Würden Sie hier jetzt eine Änderung vornehmen aufgrund der stärkeren Beschwerden. Meine Kontrolluntersuchung beim Rheumatologen, damit ich dies besprechen kann, ist erst in vier Wochen.
Sehen Sie die Chance, dass man so therapieren kann, dass ich bald wieder arbeitsfähig bin? Seit Beginn der Erkrankung bin ich krankgeschrieben, da die Gelenke zu eingeschränkt sind.
Ist es „normal“, dass es so schnell schon zu einer Verschlechterung kommt? Eigentlich hatten wir eine weitere Verbesserung erwartet.

3.) Kann ich vorbeugend etwas für meine Lunge tun, damit sich die Diffusionskapazität nicht weiter verschlechtert? Leider konnte ich mich schon seit längerem nicht mehr vernünftig bewegen, zuerst wegen einer anderen Erkrankung und dann kam die Arthritis. Hat das eventuell Auswirkungen?
Kann ich generell vorbeugend etwas tun, damit die systemischer Sklerose nicht zum Ausbruch kommt, da mir das Krankheitsbild Sorgen bereitet. Raynaud Syndrom, puffy fingers oder Hautverhärtungen habe ich noch nicht, Kapillarmikroskopie wurde daher nicht gemacht.

Vielen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen, die Fragen zu beantworten.

Liebe Grüße




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