Liebe Frau Steiner,
Schwindel beim Aufstehen (kein Drehschwindel sondern ein Unsicherheitsgefühl, so dass man sich festhalten muss) ist ein sehr vieldeutiges Symptom, oftmals spielt ein Blutdruckabfall eine Rolle, den kann man einfach im Liegen und dann über einige Minuten nach abruptem Aufstehen messen. Die neurologische und HNO Abklärung bemüht sich meist um den Drehschwindel, der zwar auch beim Aufstehen verstärkt auftreten kann aber auch in Ruhephasen. Offensichtlich wurde bei Ihnen nichts gefunden (ohne zu wissen, was alles genau untersucht wurde).
Entzündliche Rheumaerkrankungen (dazu gehören die Psoriasis Arthritis und auch die Kollagenosen, Autoimmunerkrankungen) können solche Symptome seltener ebenfalls machen, da die Entzündung ja meist den ganzen Körper betrifft und nicht nur das schmerzende Gelenk. Bei einer Kollagenose ist das häufiger als bei einer Psoriasis Arthritis, eine Kollagenose macht aber fast immer im Blut erkennbare Veränderungen.
Wie lange hatte denn damals die Entzündungen in den Zehengelenken angehalten, wurde das behandelt, mit welchem Medikament und welchem Erfolg? Der Verlauf der beiden bei Ihnen angenommenen Rheumaerkrankungen ist sehr variabel, es kann durchaus sein, dass nur ein Schub auftritt und dann lange nichts mehr, bis dann meist der nächste Schub kommt. Wenn Sie das bei vollkommen normalen Blut- und Urinwerten ohne aktuelle Beschwerden abwarten, machen Sie nichts falsch. Kommt der Schub, muss dann neu in alle Richtungen untersucht werden.
Haben Sie Geduld, seien Sie froh, dass jetzt keine Gelenkprobleme bestehen! Die Schwindelattacken sollten Sie von Ihrem Hausarzt wie oben angegeben weiter abklären lassen. Wenn dabei nichts herauskommt, kann man sich zumindest bei uns in München an eine Schwindelambulanz der Universität wenden und ggf. ergänzende Untersuchungen durchführen lassen.
S. Schewe