Liebe NicoleHH,
eine schwierige Gemengelage, die Sie da schildern. Außerhalb der Coronazeit hätte man sicher weiter auf Rituximab bestanden, da sind die Daten durchaus gut, wenn man auch sagen muss, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit vor allem davon abhängt, wie stark z.B. die Lunge mit betroffen ist. Die Muskelschwäche bei den hohen CK-Werten bedeuten eine Entzündung der Muskulatur, hier kann man versuchen, durch eine Muskelbiopsie z.B. nach einer Kernspintomographie der Muskulatur herauszubekommen, was genau mit der Muskulatur los ist, ob die Entzündung zusammen mit der bekannten Kollagenose zu interpretieren ist oder unabhängig davon, was natürlich weniger wahrscheinlich ist. Vorläufig wird man sicher erst mal mit dem MMF weiterbehandeln wollen, vielleicht mit einem kurzen Stoß – Erhöhung – von Kortison zwischendurch. Entscheidend ist sicher die möglichst rasche Impfung, damit man Therapiealternativen wie Rituximab einsetzen kann. TNF-Blocker wie Etanercept würde man bei einer Lungenbeteiligung eher nicht versuchen wollen, da die Lunge darunter auch mal schlechter werden kann. Alternativen wären Abatacept und Tocilizumab, beides Biologika, die günstige Effekte auf eine Lungenbeteiligung bei entzündlichen Rheumaerkrankungen haben können, natürlich käme auch Cyclophosphamid infrage, jedes für sich hat seine Nebenwirkungsrisiken. Es wird auf eine gemeinsame Entscheidung der Lungenärzte zusammen mit den Radiologen und den Rheumatologen hinauslaufen, die alle Befunde vorliegen haben müssen.
Ich Wünsche Ihnen alles Gute und geben Sie nicht auf, es wird sich eine Lösung finden lassen!
Stefan Schewe