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Medikamentöses Therapie bei Riesenzellarteriitis
Reihenfolge 

Verfasst am: 11.10.2020, 11:29
Dabei seit: 07.10.2020
Beiträge: 2

Sehr geehrter Herr Prof. Schewe,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Die Beschwerden haben sich nach der Kortison Therapie sehr rasch verbessert. Der Druckschmerz über der A. carotis externa war nach wenigen Tagen verschwunden und das Allgemeinbefinden war auch wieder gut. Weitere Symptome, wie von Ihnen angeführt, hatte ich nicht.
Es wurde jetzt aber doch noch ein MR-Angio bei mir angeordnet. Wie Sie sagten, wird man wohl keine Entzündungszeichen an Arterien mehr feststellen können, aber vielleicht Stenosen oder Aneurysmen von vorherigen nicht bemerkten Entzündungen nachweisen bzw. ausschließen können.
Vielleicht fürs wissenschaftliche Interesse. Die Entzündungswerte waren anfangs: BSG: 6/23; CRP: 0,2 und jetzt aktuell bei Kontrolle nach 7 Wochen: BSG: 2/6; CRP: 0,1. Die Lymphozyten lagen mit 40% jeweils knapp an der Obergrenze.
Mit freundlichen Grüßen,
Distelfalter


Verfasst am: 07.10.2020, 22:16
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Lieber Distelfalter,
eine Großgefäßvaskulitis kann nicht nur auf dem Boden einer Ultraschalluntersuchung gestellt werden, fehlende Entzündungswerte im Blut sprechen deutlich gegen diese Diagnose. Hat denn die Therapie mit Prednisolon Ihre Schmerzen und die Abgeschlagenheit deutlich reduziert bzw. vollständig zum Verschwinden gebracht? Gab es weitere Hinweise auf diese Erkrankung wie Schmerzen beim Kauen, sonst noch nie bemerkte Kopfschmerzen, Sehstörungen, Gelenkprobleme, Hautveränderungen, weitere Entzündungszeichen im Labor etc. Der vollständige Rückgang der Entzündung im Ultraschall innerhalb von 7 Wochen wäre auch ungewöhnlich für eine Riesenzellarteriitis aber möglich, das dauert meist viel länger. Sie merken, ich zweifele die Diagnose Riesenzellarteriitis etwas an, so dass ich ebenfalls der Meinung bin, dass man rascher Prednisolon reduzieren kann und sollte, immer natürlich unter Beobachtung Ihrer Beschwerden und der Entzündung im Labor und Ultraschall. Nach 7 Wochen Therapie mit mittelhoch dosiertem Prednisolon ist eine zielführende Diagnostik nicht mehr sinnvoll, da alle zur Diagnostik passenden Entzündungszeichen darunter zurückgegangen oder gänzlich verschwunden sein können (Labor, Ultraschall, PET-CT, Angio-MRT, Biopsie eines Arterienastes etc.).
Alles Gute, S. Schewe


Verfasst am: 07.10.2020, 18:06
Dabei seit: 07.10.2020
Beiträge: 2

Liebes Expertenteam,
wegen Schmerzen in der seitlichen Halsregion wurde bei mir eine Sonografie durchgeführt, wobei der Ultraschallbefund sehr eindeutig für eine Großgefäßvaskulitis der A. carotis externa sprach. Ich fühlte mich zu diesem Zeitpunkt etwas abgeschlagen, allerdings waren BSG und das CRP im Blut absolut normal.Ich bin 60 Jahre alt und meine Tante hatte ebenfalls eine Polymyalgia rheumatika.
Daraufhin wurde eine Therapie mit 25 mg Prednisolon begonnen und mir geraten, die Dosis nach einer Woche zu halbieren und dann auszuschleichen. Da nach meinen eigenen Recherchen diese Therapie für eine RZA sehr minimal ist, habe ich das Kortison wesentlich langsamer reduziert und nehme nun nach 7 Wochen noch 10 mg. Sonografisch hat sich inzwischen die Wandverdickung der Arterie wieder komplett zurück gebildet. Eine weitere Diagnostik wurde bisher nicht unternommen.
Meine Frage an Sie wäre, ob man auch ohne erhöhte Entzündungsparameter im Blut davon ausgehen kann, dass eine RZA vorliegt und dann entsprechend intensiv mit Kortison weiter therapiert werden sollte? Oder kann es doch sein, dass es sich gar nicht um eine Vaskulitis handelt und ein schnelles Ausschleichen vom Kortison sinnvoll ist. Welche Diagnostik wäre am zielführendsten, um Klarheit zu bekommen?
Ich sage vielen Dank für eine mögliche Antwort!
Und freundliche Grüße von Distelfalter




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