Guten Abend,
nicht die Medikation sollte gut eingestellt sein, sondern ihre Erkrankung, die Rheumatoide Arthritis. Wann ist eine Erkrankung gut eingestellt? Der alleroptimalste Fall wäre, dass es unter einer Basistherapie wie Olumiant zu keinen entzündlichen Schüben mehr kommt und kein Gelenk mehr schmerzhaft oder geschwollen ist - und das möglichst ohne ein Cortisonpräparat wie Lodotra. Das ist ein gutes Ziel (nicht nur wegen Corona), das sie nicht aus den Augen verlieren sollten, auch wenn der Weg dahin manchmal lange ist.
Die bisherigen Daten zeigen, dass eine tägliche Cortisondosis von 5 mg, wie sie sie einnehmen, auch kein wesentlicher Risikofaktor für einen schwerwiegenden Verlauf ist, genau so wenig wie die Therapie mit Olumiant.
Da sie in geschlossenen Räumen arbeiten, würde ich ihnen auf alle Fälle raten, genauso wie ihre Patienten, Mundschutz zu tragen um sich gegenseitig zu schützen.
Die Frage, wann sie vernünftiger Weise mit einer Wiedereingliederung beginnen sollen, hängt von vielen z.T. auch subjektiven Faktoren ab: Sie sollten unter der aktuellen Therapie möglichst stabil und schubfrei sein. Aus ihren Worten höre ich heraus, dass sie sehr gerne wieder arbeiten würden, was auch eine gute Voraussetzung dafür ist, das alles gut klappt. Eine 100 %ige Sicherheit sich nicht anzustecken wird es nicht geben, solange wir keine Impfung gegen Covid 19 haben. Andernseits sind so wenige Menschen gemessen an der Gesamzbevölkerung in Deutschland erkrankt und der Mund-Nasenschutz doch ein ziemlich effektiver Schutz vor einer Infektion, so dass es schon großes Pech wäre sich trotz all dieser Schutzmaßnahmen anzustecken. Sie brauchen eine gute Mischung aus Vorsicht und Gelassenheit und eine stabile Erkrankung.....und dann könnten sie einen Neubeginn ins Auge fassen.
Herzlichen Gruß
Susanna Späthling