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Neue Erkenntnisse GPA/Covid-19
Reihenfolge 

Verfasst am: 02.07.2020, 00:11
Dabei seit: 05.06.2019
Beiträge: 128

Sehr geehrte Lena,
spezielle Erkenntnisse zu GPA und Covid 19 Infektionen gibt es meines Wissens nicht. Inzwischen gibt es aber Daten zu rund 1000 Rheumapatienten(mit den unterschiedlichsten Rheumaerkrankungen und unterschiedlichsten Therapien), die sehr beruhigend sind. Das Ansteckungsrisiko ist für uns alle gleich und wird bestimmt durch die Tatsache, dass Covid 19 einfach sehr ansteckend ist, aber wir hatten lange Zeit Sorge, dass Patienten mit entzündlichen Rheumaerkrankungen ein Risiko für einen schwerwiegenden Verlauf haben könnten im Falle einer Infektion. Die Daten, die uns vorliegen, können das erfreulicher Weise nicht bestätigen. Die Daten zeigen dagegen, dass das Risiko für einen schwerwiegenden Verlauf (der sich z.B. auch in Form einer Entzündung der Gefäße manifestieren könnte) sich minimiert oder sogar ganz verschwindet, je besser eine Erkrankung eingestellt ist. Und eine zweite Information aus den uns vorliegenden Daten ist mindestens genau so gut. Die von uns eingesetzten Medikamente sind in der Regel ebenfalls kein Risikofaktor für einen schwerwiegenden Verlauf (einzige Ausnahme ist Cortison in einer höheren Dosierung von mehr als 10 mg pro Tag). Es zeigen sich möglicher Weise sogar Hinweise, dass die Rheumatherapien vielleicht sogar einen schützenden Effekt haben könnten, hier sind aber weitere Ergebnisse aus den verschiedenen Registern erst abzuwarten.
Das würde ich auch auf ihre Erkrankung, die GPA so übertragen. Wenn sie mit MTX so gut eingestellt sind, dass die Krankheit nicht mehr aktiv ist, dann ist ihr Risiko für einen schwerwiegenden Verlauf im Falle einer Infektion mit Covid 19 ebenfalls minimal von Seiten der Rheumaerkrankung und MTX ist ebenfalls kein Risikofaktor.
Am bessten ist es allerdings immernoch sich erst gar nicht zu infizieren, insofern ist es gut, dass sie sich schützen. Allerdings ist eine Impfung in nächster Zeit nicht wahrscheinlich, so dass man versuchen sollte einen vernünftigen Kompromiss zwischen Schutz und einer gewissen "Lebensnormalität" herzustellen.
Ich hoffe diese Informationen beantworten einen Großteil ihrer Fragen.
Susanna Späthling


Verfasst am: 01.07.2020, 18:23
Dabei seit: 11.03.2020
Beiträge: 7

Sehr geehrtes Expertenteam,

ich möchte mich erkundigen, ob es neue Erkenntnisse für Vaskulitispatienten, speziell GPA, in Bezug auf Covid-19 gibt.

Aus den Nachrichten habe ich verstanden, dass man jetzt erkannt hat, dass Covid-19 keine reine Lungenerkrankung, sondern eine Systemerkrankung ist, die die kleinen Blutgefäße entzündet. Einige erkrankte Kinder zeigen Symptome des Kawasaki-Syndroms, einer Vaskulitis.

Was bedeutet dies für Patienten, die eh schon eine Vaskulitis der kleinen Blutgefäße (GPA) haben?

MTX soll kein Risiko für eine Infizierung mit Covid-19 haben, bietet es aber auch keinen Schutz vor einem schweren Verlauf?

Die allgemeinen Schutzmaßnahmen sind besonders für Rheumapatienten wichtig, hat Herr Prof. Schewe kürzlich geschrieben. Abstand halten geht in gewissem Maß vielleicht noch für Lehrer, bei Schulbegleitern ist dies nicht möglich. Ich halte mich strikt an die Abstandsregeln, bleibe viel zuhause, gehe nicht mehr zum Hallensport, zum Fotokurs in der VHS im nächsten Semester (wegen der Aerosole). Trotzdem versuche ich auf mich zu achten, fahre draussen z.B. Fahrrad. Ich bin ziemlich ratlos und hoffe auf einen Impfstoff im nächsten Jahr.

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und Ihre Mühe hier im Forum.




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