Die Frage, wie viel und welche Therapie Sie für den SLE aktuell benötigen, kann ich naturgemäß nicht beantworten, aber das klingt alles folgerichtig. Häufig reicht bei deutlich erniedrigten Lmyphozyxten unter Azathioprin dann auch für die Wirksamkeit eine geringere Dosis aus, aber das ist nicht immer so.
Mycophenolat (Cellcept) führt tatsächlich weit weniger häufig zu Blutbild-Veränderungen, ist aber für den SLE leider nicht zugelassen. Für die Nierenbeteiligung gibt es durch den GBA eine Ausnahmeregelung, sodass wir es dort (auf Basis sehr guter klinischer Prüfungen) einsetzen dürfen. Für den Rest der Manifestationen ist bei der aktuellen Rechtssprechung zum Off-label-Use (Verwendung außerhalb der eigentlichen Zulassung) leider fragwürdig, ob Sie die Genehmigung bekommen. Einen Versuch ist es durchaus wert.
Alternativ käme eventuell zusätzlich zu einer verringerten Dosis Azathioprin auch das Lupus-Biologikum Belimumab in Frage - das ist zugelassen. Sie sollten das unbedingt mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Wichtig ist auch, dass Sie Ihre Sorge mit den niedrigen Lmyphozytenzahlen direkt ansprechen.
Alles Gute und herzliche Grüße
Martin Aringer