Die Beschwerden beim Sjögren-Syndrom haben zwei häufige Ursachen.
Einerseits führt die Entzündung von Drüsen zur Trockenheit. Das betrifft die Augen, den Mund und nicht so selten auch den Genitalbereich. Das Wichtigste dafür sind Lokalmaßnahmen. Die Augentropfen müssen individuell gefunden werden - auch wenn es mühsam genug sein kann, die optimalen Tropfen zu finden, gibt es hier eigentlich immer eine brauchbare Lösung. Für die Nase kann ein Nasenöl hilfreich sein. Bei Trockenheit im Genitalbereich ist der Gynäkologe der beste Ansprechpartner. Kompliziert ist die Mundtrockenheit. Nicht jeder mag die Varianten von künstlichem Speichel und auf die Pilokarpin-Tabletten schwitzen viele Patienten zu sehr. Neben Wasser auch am Bett hilft es oft, etwas (geschmacksneutrales) Speiseöl im Mund zu verteilen, und den Rest auszuspucken. Bei Hauttrockenheit verwendet man ja auch eine fette Salbe und nicht Wasser. Diese Maßnahmen bringen meist auch für das Allgemeinbefinden Fortschritte.
Andererseits kann das Autoimmungeschehen, gerade auch in der Leber, Müdigkeit verursachen. Das ist ein häufiges Problem von Patientinnen und Patienten mit SLE oder Sjögren-Syndrom. Manchmal ist dafür mehr Therapie erforderlich, um das Immunsystem zu beruhigen. Anderseits gibt es aber auch gute Daten, dass (sehr vorsichtig begonnener) Ausdauersport hilft.
Herzliche Grüße
Martin Aringer