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Schmerzender Bewegungsapparat
Reihenfolge 

Verfasst am: 19.01.2018, 07:08
Dabei seit: 18.05.2017
Beiträge: 91

Zitiert von: firefly


Hallo Käferchen,

du sagst, es gibt einen Mangel an internistischen Rheumatologen. Doch woher kommt der Mangel? Der fällt nicht vom Himmel sondern ist so getaltet. Interessanter Artikel dazu aus 2014 (https://deutsch.medscape.com/artikel/4901916):

"Doch seit 2008 wurde das Budget der Rheumatologen nicht erhöht. „Die KV müsste handeln“. Doch gäbe sie zu, dass ein Mangel an internistischen Rheumatologen besteht, müsste konsequenterweise das Budget aufgestockt, also faktisch umverteilt werden. „Wir kämpfen seit Jahren gegen die ungerechte Honorarverteilung, aber wir sind die kleinste Arztgruppe und haben keine Lobby“, so Sörensen."

Bezüglich der Quote: das sagte mir ein Facharzt, dass das so sei. Sein Tipp war, zunächst als Selbstzahler gegenüber dem Arzt aufzutreten und das anschließend bei der Krankenkasse einzureichen. Damit fällt man nicht unter die Begrenzung (oder wie auch immer er es politisch korrekt nannte).

Wie begibt man sich in eine Klinik zwecks Untersuchung? Wie geht das? Mir würde es schon reichen, wenn sich tatsächlich ein Arzt mal ein Gelenk ansehen würde. Das wäre schon Weihnachten und Ostern an einen Tag. Bisher wurde nur das Blut geprüft und weil man da nichts findet, gehts nicht weiter. Das ist leider Fakt. Und das ist auch die Erwartungshaltung, die ich an die Ärzte habe. Nicht sagen: "Hier, viel Spaß mit Ibu und wir warten noch ein Jahr".

Firefly,
das, und warum ein Mangel an bestimmten Facharztgruppen herrscht ist nicht neu und auch bekannt, wo die Probleme liegen. Trotzdem gibt es keine Reglementierung, wieviel Kassenpatienten ein Arzt betreuen "darf". Wenn Dein Arzt das so für sich handhabt mag das ja so sein und er wird seine Gründe haben. Ist aber kein Thema hier und solltest Du ggf. an und mit den Stellen diskutieren, die sich damit beschäftigen.

Wenn Du Dich in eine z.B. rheumatologische Klinik oder Ambulanz begeben möchtest solltest Du schauen, welche für Dich eventuell in Frage käme, viele Informationen gibt es meistens schon auf der Homepage, welche Aufnahmekriterien mitunter erfüllt sein sollten. Einen Einweisungsschein sollte Dir dann Dein Hausarzt ausstellen, der Dich sicherlich auch beraten kann.

Hier, auf den Seiten findest Du auch die sog. "Versorgungslandkarte", wo Du Ärzte, Kliniken etc. suchen kannst.


Verfasst am: 18.01.2018, 18:54
Dabei seit: 06.01.2018
Beiträge: 4

Hallo Käferchen,

du sagst, es gibt einen Mangel an internistischen Rheumatologen. Doch woher kommt der Mangel? Der fällt nicht vom Himmel sondern ist so getaltet. Interessanter Artikel dazu aus 2014 (https://deutsch.medscape.com/artikel/4901916):

"Doch seit 2008 wurde das Budget der Rheumatologen nicht erhöht. „Die KV müsste handeln“. Doch gäbe sie zu, dass ein Mangel an internistischen Rheumatologen besteht, müsste konsequenterweise das Budget aufgestockt, also faktisch umverteilt werden. „Wir kämpfen seit Jahren gegen die ungerechte Honorarverteilung, aber wir sind die kleinste Arztgruppe und haben keine Lobby“, so Sörensen."

Bezüglich der Quote: das sagte mir ein Facharzt, dass das so sei. Sein Tipp war, zunächst als Selbstzahler gegenüber dem Arzt aufzutreten und das anschließend bei der Krankenkasse einzureichen. Damit fällt man nicht unter die Begrenzung (oder wie auch immer er es politisch korrekt nannte).

Wie begibt man sich in eine Klinik zwecks Untersuchung? Wie geht das? Mir würde es schon reichen, wenn sich tatsächlich ein Arzt mal ein Gelenk ansehen würde. Das wäre schon Weihnachten und Ostern an einen Tag. Bisher wurde nur das Blut geprüft und weil man da nichts findet, gehts nicht weiter. Das ist leider Fakt. Und das ist auch die Erwartungshaltung, die ich an die Ärzte habe. Nicht sagen: "Hier, viel Spaß mit Ibu und wir warten noch ein Jahr".


Verfasst am: 15.01.2018, 06:35
Dabei seit: 18.05.2017
Beiträge: 91

Zitiert von: firefly


Das System ist bewusst so getaltet. Rheumatologen können nur eine gewisse Anzahl an Fällen im Quartal abrechnen (Kassenpatienten). Da hätte man einen Hebel, schnell etwas zu ändern, statt Milliarden zu horten (sind das eigentlich Banken, die Krankenkassen?)

Das habe ich genutzt, sonst hätte ich fast ein Jahr auf den Termin warten dürfen. Die hatten übrigens auch keinen Termin in der Region, ich habe sie dann aber gebeten, den Umkreis deutlich zu erhöhen. Damit gings dann recht zeitnah aber mit langer Anfahrt.

Mehr als Ibu 600 verschreiben kommt dabei nicht rum. Von Behandlung kann man nicht sprechen.

Ganz früher wurden bei mir - wie selbstverständlich -alle 3 Werte kontrolliert. Später hatte ich einen Arzt, der die Werte zumindest machte, wenn ich ihn darum gebeten habe. Nach Umzug in diese Stadt hatte ich eine Ärztin, die die Werte absolut nicht mitmachen wollte und sagte, das müsste ich selbst zahlen. Auch wenn der Nuklearmediziner sagt, die freien Werte sollen in der oberen Norm liegen, scheint das für sie kein Grund zu sein, die Werte auch mal zu überprüfen.

Weil ich das äußerst fragwürdig finde, wenn der Arbeitgeber und ich zusammen rund 600 Euro pro Monat für diese grauenhafte Krankenversorgung zahlen und dann bei einem Patienten mit Schilddrüsenerkrankung nicht mal die Schilddrüsenhormone überprüft werden, schrieb ich eine Beschwerde an die Ärztekammer. Die sagten mir (kannste gleich den Bock zum Gärtner machen), dass es vollkommen richtig von der Ärztin sei, zunächst nur den TSH zu prüfen und die freien Werte nur, wenn der TSH auffällig sei. Dass das absoluter Unsinn ist, weißt du, weiß ich, wissen alle, die sich mit dem Thema Hashimoto befasst haben.

Fragt man die Krankenkasse, so sagt diese, dass die freien Werte selbstverständlich bezahlt werden, so oft dies notwendig ist. Nur erachtet es dein Arzt nicht als notwendig, bleiben dir genau 2 Optionen: a) selbst zahlen und b) Arzt wechseln. Nächste Ärztin sieht es genauso, da bin ich dann zum selbst zahlen übergegangen. Diese Pflichtversicherung ist für mich langsam Abfall.

Bleibt abwarten und sind die Gelenke erst kaputt, wirds eben richtig teuer für die Kasse.

Firefly,
ich weisss ja nicht, woher Du Deine Informationen beziehst, aber so ganz korrekt sind sie nicht.
Es stimmt nicht, dass nur eine bestimmte Anzahl an Kassenpatienten von niedergelassenen Ärzten abgerechnet werden können pro Quartal. Die langen Wartezeiten ergeben sich daraus, dass es schlichtweg ein Mangel an Fachärzten (auch Rheumatologen) gibt, ist nicht neu und auch kein Geheimnis.

Das Dein Hausarzt Dich nur mit Ibuprofen behandelt finde ich zeitweise in Ordnung. Er ist kein Facharzt, was stellst Du Dir denn vor, wie er Dich behandeln sollte?

Vielleicht solltest Du mal in Erwägung ziehen, wenn Du immer so Pech mit all Deinen behandelnden niedergelassenen Ärzten hast, Dich in eine Klinik zu begeben, wo eine zeitnahe Diagnostik (bestimmt auch des Hashimotos) und ggf. auch eine Therapie begonnen werden kann.
Da kann Dir der Hausarzt sicher behilflich sein.

Viele Grüsse


Verfasst am: 13.01.2018, 08:29
Dabei seit: 06.01.2018
Beiträge: 4

Zitiert von: Käferchen


Hallo firefly,
das Termine bei Fachärzten mitunter schwer und nur langfristig zu bekommen sind ist leider nicht nur auf die Rheumatologen begrenzt. Manche Praxen haben einen Aufnahmestopp da sie die Flut der Patienten nicht mehr bewältigen können, und sonst keine adäquate Behandlung des Einzelnen möglich wäre. Je nach Wohnbereich verschärft sich das nochmal.

Das System ist bewusst so getaltet. Rheumatologen können nur eine gewisse Anzahl an Fällen im Quartal abrechnen (Kassenpatienten). Da hätte man einen Hebel, schnell etwas zu ändern, statt Milliarden zu horten (sind das eigentlich Banken, die Krankenkassen?)

Zitiert von: Käferchen


Es gibt die Möglichkeit, sich über die Kassenärztliche Vereinigung einen Termin zuweisen zu lassen, ob das für Dich in Frage kommt könntest Du auf der entsprechenden Seite unter dem Thema nachlesen.

Das habe ich genutzt, sonst hätte ich fast ein Jahr auf den Termin warten dürfen. Die hatten übrigens auch keinen Termin in der Region, ich habe sie dann aber gebeten, den Umkreis deutlich zu erhöhen. Damit gings dann recht zeitnah aber mit langer Anfahrt.

Zitiert von: Käferchen


Der könnte Dich ggf. auch während der Wartezeit auf einen Termin bezüglich Deiner Beschwerden betreuen.

Mehr als Ibu 600 verschreiben kommt dabei nicht rum. Von Behandlung kann man nicht sprechen.

Zitiert von: Käferchen


Ich habe seit vielen Jahren einen Hashimoto, dessen Werte 1-2 mal im Jahr kontrolliert werden, bedarf überhaupt keiner Diskussion beim Arzt, vielleicht mal etwas energischer auf eine regelmässige Kontrolle bestehen

Ganz früher wurden bei mir - wie selbstverständlich -alle 3 Werte kontrolliert. Später hatte ich einen Arzt, der die Werte zumindest machte, wenn ich ihn darum gebeten habe. Nach Umzug in diese Stadt hatte ich eine Ärztin, die die Werte absolut nicht mitmachen wollte und sagte, das müsste ich selbst zahlen. Auch wenn der Nuklearmediziner sagt, die freien Werte sollen in der oberen Norm liegen, scheint das für sie kein Grund zu sein, die Werte auch mal zu überprüfen.

Weil ich das äußerst fragwürdig finde, wenn der Arbeitgeber und ich zusammen rund 600 Euro pro Monat für diese grauenhafte Krankenversorgung zahlen und dann bei einem Patienten mit Schilddrüsenerkrankung nicht mal die Schilddrüsenhormone überprüft werden, schrieb ich eine Beschwerde an die Ärztekammer. Die sagten mir (kannste gleich den Bock zum Gärtner machen), dass es vollkommen richtig von der Ärztin sei, zunächst nur den TSH zu prüfen und die freien Werte nur, wenn der TSH auffällig sei. Dass das absoluter Unsinn ist, weißt du, weiß ich, wissen alle, die sich mit dem Thema Hashimoto befasst haben.

Fragt man die Krankenkasse, so sagt diese, dass die freien Werte selbstverständlich bezahlt werden, so oft dies notwendig ist. Nur erachtet es dein Arzt nicht als notwendig, bleiben dir genau 2 Optionen: a) selbst zahlen und b) Arzt wechseln. Nächste Ärztin sieht es genauso, da bin ich dann zum selbst zahlen übergegangen. Diese Pflichtversicherung ist für mich langsam Abfall.

Bleibt abwarten und sind die Gelenke erst kaputt, wirds eben richtig teuer für die Kasse.


Verfasst am: 10.01.2018, 07:01
Dabei seit: 18.05.2017
Beiträge: 91

Hallo firefly,
das Termine bei Fachärzten mitunter schwer und nur langfristig zu bekommen sind ist leider nicht nur auf die Rheumatologen begrenzt. Manche Praxen haben einen Aufnahmestopp da sie die Flut der Patienten nicht mehr bewältigen können, und sonst keine adäquate Behandlung des Einzelnen möglich wäre. Je nach Wohnbereich verschärft sich das nochmal.

Es gibt die Möglichkeit, sich über die Kassenärztliche Vereinigung einen Termin zuweisen zu lassen, ob das für Dich in Frage kommt könntest Du auf der entsprechenden Seite unter dem Thema nachlesen.

Das man nur einen Termin bei einem Facharzt bekommt, wenn Entzündungszeichen im Blut sichtbar stimmt so nicht, man muss sich ggf. auf eine Warteliste setzen lassen, eventuell auch bei mehreren Ärzten, manchmal nehmen auch Kliniken und Ambulanzen Patienten auf. Vielleicht kann der Hausarzt behilflich sein. Der könnte Dich ggf. auch während der Wartezeit auf einen Termin bezüglich Deiner Beschwerden betreuen.

Ich habe seit vielen Jahren einen Hashimoto, dessen Werte 1-2 mal im Jahr kontrolliert werden, bedarf überhaupt keiner Diskussion beim Arzt, vielleicht mal etwas energischer auf eine regelmässige Kontrolle bestehen

Alles Gute!


Verfasst am: 09.01.2018, 08:53
Dabei seit: 06.01.2018
Beiträge: 4

Hallo Käferchen, vielen Dank für dein Feedback.

Zitiert von: Käferchen


Du schreibst von dem Besuch bei 2 Internisten. War einer davon ein internistischer Rheumatologe oder bist Du nur bei einem orthopädischen Rheumatologen gewesen?

Ich war bei 2 Allgemeinmedizinern (beide Internisten) und bei einem Rheumatologen, der aus der orthopädischen Richtung kommt. Es ist nicht leicht, in der Region überhaupt einen Termin beim Rheumatologen zu bekommen. Der erste, bei dem ich angefragt habe, wollte mir - trotz Angabe von akuten Schmerzen - einen Termin erst in 11 Monaten (!) geben. Wenn ich dann sehe, was dabei rauskommt (nichts), ist das sehr, sehr demotovierend.

Zitiert von: Käferchen


Wenn der Orthopäde einen M.Bechterew vermutet so handelt es sich ja hierbei um eine rheumatische Erkrankung. Warum er, trotz Deiner Beschwerden, eine weitere Diagnostik ablehnt bzw. hinauszögert kann ich nicht nachvollziehen.

Möglicherweise liegts an meinem Alter. Er wird sich denken: "ach, mit Ende 20 wird der schon nichts degeneratives an den Gelenken haben, der hat ne Macke". Ansonsten hab ich dafür auch keine sinnvolle Erklärung.

Zitiert von: Käferchen


Ich würde da auf jedenfall am Ball bleiben. Negative Laborbefunde sagen nicht viel aus, sind nur ein kleines Bausteinchen für die Diagnosefindung. Es gibt viele Rheuamatiker, die einen negativen HLAB 27-Wert haben.

Nur was tun? Wohin? Termin bei einem anderen Rheumatologen kann ich ohne Entzündungswerte vergessen, selbst wenn der Arzt Druck macht und mich mit Fax dort anmeldet, gibt das nichts als zig Monate Wartezeit. Einer der Internisten sagte mir, dass bei 1/3 der Leute mit rheumatischen Beschwerden man diese gar nicht am Blutbild erkennen kann. Meine Erfahrung: Ist man einer dieser "1/3 Leute" und dazu viertklassig versichert (gesetzlich), kann man sich im Prinzip gleich den Strick nehmen.

Zitiert von: Käferchen


Ob Dein Hashimoto in der Vergangenheit unzureichend behandelt wurde lässt sich doch anhand der Laborwerte nachschauen. Eigentlich werden diese Werte regelmässig kontrolliert.

Naja, von regelmäßiger Kontrolle kann man nicht sprechen. Durch Ortswechsel bin ich bei verschiedenen Hausärzten gewesen seit Beginn der Einnahme von L-Thyroxin und für viele war es damit getan, ab und an auf den TSH zu schauen. Die freien Werte interessiert niemand, obwohl auch der Nuklearmediziner sagt und im Befund schreibt, dass dort Werte im oberen Bereich der Norm angestrebt werden sollten. TSH sollte untere Norm sein (<= 1,2) bei Einnahme von einem T4-Präperat - das war zuletzt z.B. alles nicht der Fall. Trotzdem wird der Zusammenhang zur Schilddrüse vehement abgestritten. Ich sage nicht, dass die Werte total schlecht waren aber mit "dürftigen Werten" kriegt man in 15 Jahren vielleicht auch was kaputt.

Danke und Gruß


Verfasst am: 08.01.2018, 06:27
Dabei seit: 18.05.2017
Beiträge: 91

Hallo firefly,
Du schreibst von dem Besuch bei 2 Internisten. War einer davon ein internistischer Rheumatologe oder bist Du nur bei einem orthopädischen Rheumatologen gewesen?
Vielleicht überlegst Du mal -wenn nicht passiert- einen internistischen aufzusuchen. Auch wenn beide die gleiche Bezeichnung tragen sind die Ausbildungen zur Fachweiterbildung nicht identisch.

Wenn der Orthopäde einen M.Bechterew vermutet so handelt es sich ja hierbei um eine rheumatische Erkrankung. Warum er, trotz Deiner Beschwerden, eine weitere Diagnostik ablehnt bzw. hinauszögert kann ich nicht nachvollziehen.
Ich würde da auf jedenfall am Ball bleiben. Negative Laborbefunde sagen nicht viel aus, sind nur ein kleines Bausteinchen für die Diagnosefindung. Es gibt viele Rheuamatiker, die einen negativen HLAB 27-Wert haben.

Wichtig wäre für Dich auch, dass zeitnah abgeklärt wird, woher Deine Beschwerden kommen und ob sie überhaupt rheumatischer Natur sind. Ob Dein Hashimoto in der Vergangenheit unzureichend behandelt wurde lässt sich doch anhand der Laborwerte nachschauen. Eigentlich werden diese Werte regelmässig kontrolliert.

Alles Gute, hoffentlich bekommst Du bald Antwort auf Deine Fragen und eine adäquate Behandlung.
Viele Grüsse


Verfasst am: 06.01.2018, 20:57
Dabei seit: 06.01.2018
Beiträge: 4

Hallo liebe Forengemeinde,

ich (m, 29 Jahre, Normalgewicht) versuche es möglichst kurz zu machen. Mittlerweile bin ich total verzweifelt und weiß nicht weiter.

Im Frühling begann meine Muskulatur im gesamten Körper bei Betätigung zu Schmerzen (glich einem Muskelkater - jedoch ohne vorangegangene Belastung). Die Schmerzen wurden über den Sommer diffuser, der gesamte Bewegungsapparat schmerzte nun und ich konnte nicht genau sagen, was eigentlich schmerzt (oder umgekehrt: nicht schmerzt). Es fühlte sich an, als würden nun auch die Knochen schmerzen. Seit Herbst kann ich die Schmerzen oder zumindest einen signifikaten Teil davon auf die Gelenke zurückführen. Vom Bewegungsappart fühl ich mich wie 80.

In der Zwischenzeit habe ich mehrere Ärzte aufgesucht, jedoch ohne, dass mir bisher geholfen werden konnte. Einmal war ich auch in der Notaufnahme, weil die Schmerzen nicht mehr auszuhalten waren.

Vorerkrankung:[/b] Schilddrüsenunterfunktion, wahrscheinlich Hashimoto, derzeit aber negative Antikörper (habe meine Zweifel, dass die L-Thyroxin Dosis in den letzten 15 Jahren optimal war)

[b]Allgemeinmediziner 1 / Internist:[/b] Entzündungswerte wurden geprüft, war jedoch unauffällig. Arzt hatte ansonsten selbst nicht viele Ideen, hat mir aber Überweisung zu Neurologen, Nuklearmediziner und Rheumatologen gegeben. Laut Neurologen ist aus neurolog. Sicht alles in Ordnung mit mir, laut Nuklearmediziner hat sich an meiner Schilddrüsenlage nichts geändert (diese ist mittlerweile sehr klein), die Schmerzen stehen laut ihm nicht im Zusammenhang zur Schilddrüse (Muskelschmerzen laut ihm ja, Gelenkschmerzen nein) und den Rheumatologen schildere ich extra.

[b]Rheumatologe / Orthopäde (ist beides)[/b]: Hat noch einmal Entzündungswerte machen lassen und diese waren wieder unauffällig, ebenso ist das HLA-B27 Gen negativ, also sind diverse rheumatische Erkrankungen laut ihm äußerst unwahrscheinlich. Er ging gleich am Anfang von Morbus Bechterew aus, warum kann ich allerdings nicht sagen. Nachdem er die Befunde hatte, sagte er mir, dass man nun prüfen könnte, ob es etwas degeneratives statt entzündliches an den Gelenken ist. Da das laut ihm aber per Szintigraphie mit radioaktiver Substanz gemacht wird, will er das erst mal nicht machen (lassen) sondern stattdessen erst mal ein halbes Jahr abwarten. Die Idee find ich nicht prickelnd, da sich die Lage ja immer weiter verschärft. Im Grunde war der Gang zum Rheumatlogen und die sehr weite Anfahrt (statt langer Wartezeit) ziemlich unnütz. Dass es nichts entzündliches ist, war vorher bekannt. Auch scheint es eine Vielzahl an Möglichkeiten zu geben, nicht nur Szintigraphie (laut Buch zum Thema Arthrose).

[b]Allgemeinmediziner 2 / Internist: Hat die Nebennierenwerte geprüft und festgestellt, dass die Milz vergrößert ist. Als Ursache hat er eine EBV Infektion (vor langer Zeit scheinbar) festgestellt. Weiße Blutkörperchen waren im Blutbild auffallend niedrig, im Urin sollen auch welche gewesen sein. Dann war er, aus mir unerklärbaren Gründen, direkt auf das Thema Psyche eingeschossen und wollte mir Antidepressiva andrehen. Verstehen Sie mich nicht falsch - ich will es nicht kategorisch ausschließen aber bisher sind die Gelenke nicht mal untersucht und ich würd doch gern an der Ursache etwas machen und nicht an den Symptomen.

Bin für jeden Rat sehr dankbar. Beim Rheumatologen saß im Wartezimmer eine Frau, die sagte, dass sie nach 15 Jahren mit Schmerzen nun endlich die Diagnose hat und damit weiß, woher die Schmerzen kommen. Bei mir läuft es gerade auf dasselbe hinaus, wenn das mit den Ärzten so weitergeht (wobei ich dann eher irgendwo runterhüpfe ...).

Kurzer Nachtrag zu Gelenken: Betroffen sind gefühlt alle Gelenke im Körper, speziell schmerzen Knie, Hüfte, Handgelenk ... also das sind die Klassiker, die immer "doof" sind, andere Gelenke schwanken in ihrer Intensität.

Besten Dank




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