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V.a Frühkollagenose, Lupus, Raynaud-Syndrom, Vaskulitis
Reihenfolge 

Verfasst am: 01.03.2017, 20:31
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Eine MRT Untersuchung (wovon, ich nehme mal an von den Händen) erkennt nur ausgeprägte entzündliche Veränderungen in den Gelenken und/oder Weichteilen. Bei einer Autoimmunerkrankung ist dieses nicht unbedingt der Fall, die MRT kann durchaus normal sein. Quensyl hat den Vorteil, dass es nicht nur einige Beschwerden einer Autoimmunerkrankung (Gelenkschmerzen, Schwächegefühl, Müdigkeit, Hautveränderungen) verbessern kann, sondern es auch prophylaktisch Schädigungen an Organen verhindern hilft. Die Frage, ob Sie nur Laborwertveränderungen haben ohne krank zu sein, ist eine gute Frage, die Sie auch nur selbst beantworten können. Die von Ihnen geschilderten Symptome zusammen mit den Laborveränderungen deuten auf die Autoimmunerkrankung am Beginn hin. Es gibt diese Laborveränderungen durchaus auch bei Gesunden, sie beweisen keine Erkrankung. Man kann sicher auch abwarten unter den o.g. Vorsichtsmaßnahmen und regelmäßigen Kontrollen der Organfunktionen. Eine Behandlung ist nur dann zwingend notwendig, wenn es zu Organschäden kommt (die wir allerdings vermeiden sollten).


Verfasst am: 28.02.2017, 16:20
Dabei seit: 27.02.2017
Beiträge: 36

Zitiert von: Schewe


Liebes Entchen12,
wie Ihr Rheumatologe schon erkannt hat, haben Sie eine zurzeit noch nicht weiter einzuordnende Autoimmunerkrankung (manche nennen das Frühkollagenose, andere unspezifische Autoimmunerkrankung, nicht weiter zu klassifizierende Autoimmunerkrankung etc.), also eine Erkrankung, bei der Ihr Immunsystem überschießend reagiert (z.B. auf Sonnenbestrahlung, auf Stress etc.) und körpereigene Eiweißstrukturen angreift. Bei Ihnen hat das zu der Hashimoto Thyreoiditis geführt (Ihr Immunsystem hat Schilddrüsenhormon bildende Zellen in Ihrer Schilddrüse angegriffen und deren Funktion behindert oder vermindert, so dass es zu einer Unterfunktion gekommen ist, die mit SD-Hormon Tabletten wieder normalisiert werden kann). Die Haut ist ein Organ, welches sehr häufig von dieser Autoimmunreaktion angegriffen werden kann, bei Ihnen kommt es dann zu den wenige Tage dauernden Hautflecken oder „Knubbeln“. Kortison unterdrückt diese überschießende Immunreaktion sehr effektiv, ist aber auf Dauer ein gefährliches Medikament, wenn es zu lange in zu hoher Dosierung eingenommen wird. Es gibt andere Medikamente, die weniger eingreifend, aber ebenfalls das Immunsystem beruhigende Eigenschaften haben. Das wichtigste davon ist Hydroxychloroquin (Quensyl) mit verhältnismäßig geringem Nebenwirkungsrisiko. Patienten unter Quensyl müssen jährlich einmal zum Augenarzt, damit der sehr seltene Nebenwirkungen am Auge suchen kann (oftmals unbemerkt vom Patienten), sollte er diese finden, muss Quensyl wieder abgesetzt werden. Müdigkeit und Gelenkschmerzen sind damit oft ganz gut zu behandeln. Sprechen Sie nur Ihren Rheumatologen auf diese Therapie an. Weitere wichtige Maßnahmen: Schutz vor direkter Sonnenbestrahlung (Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor von 50% und mehr), Vitamin D Einnahme, sportliche regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und vor allem strikter Verzicht auf Rauchen (Raucher bekommen deutlich häufiger Autoimmunerkrankungen und zeigen einen schlechteren Verlauf dieser Erkrankung), eher vegetarische Ernährung (wie in Mittelmeerländen üblich), Vermeiden von zu starkem Stress: kurzum eine gesunde Lebensweise. Sollte das alles nicht ausreichend helfen, müssen u.U. andere zusätzliche Medikamente eingesetzt werden. Regelmäßige Kontrollen bei Ihrem Rheumatologen (Überprüfung aller Organfunktionen, Blutdruckmessen, Blut- und Urinkontrollen) sind notwendig, insbesondere wenn neue Gesundheitsprobleme auftreten!


Hallo, Vielen Dank für die schnelle Antwort. Diie Quensyl Einnahme wurde mir auch schon vorgeschlagen, aber wir hatten uns entschieden noch zu warten. Eine Frage hätte ich allerdings noch. Da in der MRT Untersuchung mit aktuellen Beschwerden (Kraftlosigkeit, Sensibilitätsstörung, geschwollene Hände) ein Normalbefund rausgekommen ist, frage ich mich natürlich nun ob es auch Frühkollagenosen o.ä. gibt die nicht im MRT sichtbar sind? Denn eigentlich sieht man im Kernspint doch diese Sachen hervorragend.Daher Frage ich mich ob ich überhaupt eine Erkrankung habe (Rheuma, Kollagenosen,Lupus etc.) Bis auf die Blutwerte (ANA,C4, RF) und die auffällige Kapillarmikroskopie kam ja Gott sei dank bisher nichts pathologisches raus. Eine Augenuntersuchung steht noch aus.
Mit was haben die geschwollenen Hände morgens zu tun?
Könnte es denn sogar sein, dass ich eigentlich gesund bin und nichts weiter in den nächsten Jahren rauskommt, trotz Beschwerden?


Verfasst am: 28.02.2017, 15:18
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Liebes Entchen12,
wie Ihr Rheumatologe schon erkannt hat, haben Sie eine zurzeit noch nicht weiter einzuordnende Autoimmunerkrankung (manche nennen das Frühkollagenose, andere unspezifische Autoimmunerkrankung, nicht weiter zu klassifizierende Autoimmunerkrankung etc.), also eine Erkrankung, bei der Ihr Immunsystem überschießend reagiert (z.B. auf Sonnenbestrahlung, auf Stress etc.) und körpereigene Eiweißstrukturen angreift. Bei Ihnen hat das zu der Hashimoto Thyreoiditis geführt (Ihr Immunsystem hat Schilddrüsenhormon bildende Zellen in Ihrer Schilddrüse angegriffen und deren Funktion behindert oder vermindert, so dass es zu einer Unterfunktion gekommen ist, die mit SD-Hormon Tabletten wieder normalisiert werden kann). Die Haut ist ein Organ, welches sehr häufig von dieser Autoimmunreaktion angegriffen werden kann, bei Ihnen kommt es dann zu den wenige Tage dauernden Hautflecken oder „Knubbeln“. Kortison unterdrückt diese überschießende Immunreaktion sehr effektiv, ist aber auf Dauer ein gefährliches Medikament, wenn es zu lange in zu hoher Dosierung eingenommen wird. Es gibt andere Medikamente, die weniger eingreifend, aber ebenfalls das Immunsystem beruhigende Eigenschaften haben. Das wichtigste davon ist Hydroxychloroquin (Quensyl) mit verhältnismäßig geringem Nebenwirkungsrisiko. Patienten unter Quensyl müssen jährlich einmal zum Augenarzt, damit der sehr seltene Nebenwirkungen am Auge suchen kann (oftmals unbemerkt vom Patienten), sollte er diese finden, muss Quensyl wieder abgesetzt werden. Müdigkeit und Gelenkschmerzen sind damit oft ganz gut zu behandeln. Sprechen Sie nur Ihren Rheumatologen auf diese Therapie an. Weitere wichtige Maßnahmen: Schutz vor direkter Sonnenbestrahlung (Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor von 50% und mehr), Vitamin D Einnahme, sportliche regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und vor allem strikter Verzicht auf Rauchen (Raucher bekommen deutlich häufiger Autoimmunerkrankungen und zeigen einen schlechteren Verlauf dieser Erkrankung), eher vegetarische Ernährung (wie in Mittelmeerländen üblich), Vermeiden von zu starkem Stress: kurzum eine gesunde Lebensweise. Sollte das alles nicht ausreichend helfen, müssen u.U. andere zusätzliche Medikamente eingesetzt werden. Regelmäßige Kontrollen bei Ihrem Rheumatologen (Überprüfung aller Organfunktionen, Blutdruckmessen, Blut- und Urinkontrollen) sind notwendig, insbesondere wenn neue Gesundheitsprobleme auftreten!


Verfasst am: 28.02.2017, 13:50
Dabei seit: 27.02.2017
Beiträge: 36

Hallo, ich bin neu hier in diesem Forum und komme selber nicht weiter.
Ich bin 29 Jahre alt und seit einem Jahr in dermatologischer-/ rheumatologischer Behandlung.
Es besteht der Verdacht kutaner Lupus, Frühkollagenose, Raynaud Syndrom mit Vaskulitis.
Ich habe seit langem eine Hashimoto-Thyreoiditis. Meine Hände sehen nie normal aus, sondern sind immer kalt und blau. Anfallsartig bekomme ich so eine Art Knubbel an die Finger, einfach dickere kleine rote Flecke, vorwiegend an der rechte Hand. Die bleiben ein paar Tage, sind schmerzhaft und verschwinden einfach wieder. ( Ich kann nie sagen wann sie kommen und gehen. Sie sind nicht stressbedingt oder werden durch Sonnenbäder oder Kälte/Wärme ausgelöst – Ibuprofen und Cortison hilft hier super)
Mein Blutwerte:
ANA 1:320, C4 0,14 (erniedrigt) , C3 1,05 (normal), S-Histone 22, ENA Screening negativ. RF quantitative 16,7 (leicht über der Norm)
Das Blutbild unauffällig, Lupus Antikoagulans und Anti DNS unaufällig.
Rö Thorax, Nieren, Spiro unaufällig.
Mein Beschwerdebild:
Sobald ich in der Sonne bin, kommt sofort ein „Ausschlag mit großen Flecken“ an den Armen, Händen und Dekolltee ( keine Sonnenallergie). Die Wangen sind schon seit Jahren immer etwas gerötet, deswegen benutze ich besondere Gesichtscreme um die Rötungen zu mindern.
Durch die Dermatologie kam der V.a. kutaner Lupus, konnte sich aber noch nicht bestätigen lassen.
In der Dermatologie kam man nicht weiter und hat mich bzgl. zunehmender Beschwerden zur Rheumatologie geschickt.
Ich bin nicht mehr so fit wie früher. Ich bin müde, leider unter Haarausfall, habe Gelenkschmerzen vorwiegend in den Oberschenkeln und bin extrem schnell kaputt. Ich habe früher 4x pro Woche Ausdauer und Gerätetraining gemacht, jetzt noch 2x pro Woche und wirklich voran komme ich hier auch nicht.
1. Vorfall der mit 100mg Cortison i.v. behandelt wurde
Die Finger waren über Tage so kalt und blau, dass ich sie nicht warm bekommen habe und eine Gefühlsstörung im rechten Arm hatte.
2. Vorfall mit Tabletten Cortison 40mg reduzierend behandelt:
Erst zwei Tage geschwollene Finger besonders morgens, am dritten Tag geschwollene Finger und rechter Arm geschwollem, Kraftminderung im rechten Arm, Gefühlsstörung im re. Arm. Am kleinen Finger eine Auswölbung am Gelenk.
Ein MRT zeigt hier einen unauffälligen Befund mit keiner Erkrankung im rheumatischen Formenkreis. Durch die Cortison Einnahme erreiche ich eine deutliche Befundbesserung.
Zeigt die MRT Aufnahme jetzt, das ich wieder bei 0 anfange mit meinen Symptomen? Ich komme mir vor als würde ich simulieren.
Haben sie Tipps, Erfahrungen/ Anregungen oder medizinische Informationen für mich oder eine Ahnung in welche Richtung meine Beschwerden hinzeigen? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. :-)




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