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Grundl. Fragen zu Impfung gegen Corona unter Rituximab
Reihenfolge 

Verfasst am: 21.02.2021, 21:31
Dabei seit: 24.11.2018
Beiträge: 21

Ich kann die Fragen nicht beantworten, aber ich fände es wichtig, dass diese Patienten in der Impfreihenfolge entsprechend der Gefahr oder möglichen Gefahr, auch berücksichtigt werden würden. Vielleicht hilft es hier vermehrt das RKI zu kontaktieren und darauf hinzuweisen. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass das denen gar nicht bewusst ist.


Verfasst am: 20.02.2021, 14:49
Dabei seit: 27.08.2019
Beiträge: 2

Hallo liebe Mitpatienten,

danke, Ihr habt genau die gleichen Fragen wie ich. Besonders würde ich gerne auch verstehen, ob man unter der B-Zell-Depletion mit Rituximab überhaupt eine Chance im Falle einer Covidinfektion hat, nicht schwer zu erkranken und wie das dann immunologisch vor sich geht.
Kurz zu mir: w, 45 Jahre, Diagnose PAN (Vaskulitis), 2 schulpflichtige Kinder, seit Jahren immunsupprimiert mit verschiedenen Biologika und Prednisolon, seit 1,5 Jahren unter Rituximab, zuletzt im November im sog. Vaskulitis-Schema (also volle Dröhung).

Ich bin als Betroffene auf der Suche nach einer Antwort darauf, ob ich als B-Zell-deplezierte Patientin mit der Diagnose Panarteriitis nodosa (45 Jahre alt) einem derart hohen Risiko im Falle einer Covid-Infektion ausgesetzt bin, dass ich mich (bis zu einer erfolgreichen Impfung) völlig isolieren muss, das heißt konkret im Moment der Wiedereröffnung der Schulen wegen des Ansteckungsrisikos meiner schulpflichtigen Kinder "zu Hause ausziehen" sollte, möglich ist mir das.

Die Frage ist deshalb besonders dringlich, da - das scheint wohl festzustehen - ich wegen der B-Zell-Depletion bis auf weiteres gar nicht erfolgreich geimpft werden kann (so meine Ärzte in der Rheuma-Ambulanz, aktuelles Blutbild: b-Zellen: null) und ich auch momentan gar keine Impfung zugeteilt bekomme.

Mit Interesse las ich die Veröffentlichung "Hasseli R., Mueller-Ladner U, Hoyer BG, et al. Older age, commorbidity, gluccocorticoid use and disease activity are risk facors für COVID-19 hospitalisation in patients with inflammatory rheumatic an musculoskeletal diseases. RMD Open 2021". Die findet man online.
Auf Seite 4, rechte Spalte, heißt es: "Twenty-seven per cent of the ventilated patients were on B-cell-depletion treatment, whereas only 3 % of the non-hospitalised and 6 % of the hospitalised patients without ventilation had received B-cell-depletion treatment".
Im Table 1 heißt es unter "B-cell depletion", dass von 24 Patienten 10 nicht krankenhauspflichtig wurden, 14 schon, davon 7 beatmet wurden.

14 von 24!!!

Leider werden diese Ergebnisse zur b-cell-depletion dann in der Discussion nicht gewürdigt bzw. erörtert. Dies ist für B-Zell-deplezierte Patienten höchst beunruhigend, da es nach den Zahlen dieser Studie kein anderes Kriterium (als die B-Zell-Depletion) gab, das sich derartig stark auf das Risiko eines schweren Verlaufs ausgewirkt hat. Wie ist das zu verstehen?

Wie meint Ihr, müsen wir mit diesem etwas unklaren, aber bedrohlich wirkenden Risiko umgehen?

Viele Grüße


Verfasst am: 09.02.2021, 08:31
Dabei seit: 16.07.2020
Beiträge: 56

Hallo,

ich habe folgendes gerade gefunden, in der 2. Aktualisierung:

"4. Neue Öffnungsklausel der Empfehlung:

Bei der Priorisierung innerhalb der COVID-19-Impfempfehlung der STIKO können nicht alle Krankheitsbilder oder Impfindikationen explizit genannt werden. Es obliegt daher den für die Indikationsstellung Verantwortlichen, in Einzelfällen Personen, die nicht explizit im Stufenplan genannt sind, angemessen zu priorisieren. Dies betrifft z.B. Personen mit seltenen, schweren Vorerkrankungen oder auch schweren Behinderungen, für die bisher zwar keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz bzgl. des Verlaufes einer COVID-19-Erkrankung vorliegt, für die aber ein hohes bzw. erhöhtes Risiko angenommen werden kann.Dies trifft auch für Personen zu, die zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr oder nicht mehr gleich wirksam geimpft werden können (z.B. bei unmittelbar bevorstehender Chemotherapie). Darüber hin-aus sind Einzelfallentscheidungen möglich, wenn berufliche Tätigkeiten bzw. Lebensumstände mit einem nachvollziehbaren, unvermeidbar sehr hohen Infektionsrisiko einhergehen. Diese Öffnungsklausel darf nicht missbraucht werden, um ungerechtfertigterweise eine Impfung durchzuführen und somit stärker gefährdeten Personen die Impfung vorzuenthalten."

Das mit der Wirksamkeit würde ja auf Rituximab passen. Allerdings habe ich bei der Impfhotline angerufen, da wurde mir gesagt, dass es nur eine Empfehlung sei und ich müsse warten bis meine Kategorie dran sei.

Mein erster RTX-Zyklus ist abgelaufen. Nächsten Monat muss ich wieder zum Arzt, wir müssen aber wieder erst "Off-Label" beantragen. Bis dahin, wollte ich eigentlich geimpft sein. Leider vergibt unser Bundesland momentan gar keine Impftermine, da kein Impfstoff mehr vorhanden. Weiß jemand, ob man auch in einem anderen Bundesland geimpft werden kann? Die Klinik, die mich mit RTX behandelt liegt schon in einem anderen Bundesland...ich weiß nicht, ob man sich dann in diesem anmelden könnte?.....


Verfasst am: 08.02.2021, 23:12
Dabei seit: 24.11.2018
Beiträge: 21

Danke für die Info! Halte uns bitte auf dem Laufenden.


Verfasst am: 08.02.2021, 18:12
Dabei seit: 28.02.2019
Beiträge: 27

Hallo Miteinander,
ich habe eine IgG4-Autoimmunerkrankung. Und erhalte alle halbe Jahre die Rituximab-Infusion. Der nächste geplante Termin ist Ende März und Anfang April. Die Impfung müsste somit Ende Februar/Anfang März erfolgen.
Von meinen Rheumatologen habe ich die Impfindikation erhalten, dass ich zur "erhöhten Priorität" gehöre.
Mit diesem Attest habe ich nun beim bezirklichen Gesundheitsamt hier in Hamburg den Antrag auf eine Härtefallprüfung gestellt, mit dem Ziel, dass die Impfung vorgezogen wird. Da muss ich jetzt abwarten. Habe es mit der Wirkung des Rituximab und den Zeitpunkt der Infusion begründet.
Allerdings habe ich zusätzlich noch eine chronische Lungenerkrankung, für die auch eine Impfindikation vorliegt.

Viele Grüße Pinochio

https://www.ndr.de/nachrichten/info/73-Coronavirus-Update-Dem-Virus-zuvorkommen,podcastcoronavirus282.html ....weiter unten ...Ausführungen zum Rituxomab
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/personen-mit-schweren-vorerkrankungen-vorziehen-123328/....auch nach unten scrollen....Rituximab


Verfasst am: 18.01.2021, 11:53
Dabei seit: 17.08.2018
Beiträge: 214

https://link.springer.com/article/10.1007/s00393-020-00935-8

hallo,
hier steht einiges zum Verlauf einer covid erkrankung unter rituximab und zur Impfung..... keine so prickelnde Erkenntnisse.
wie es scheint ist rituximab z. zt. das einzige biologische Medikament, dass einen eher schlechten Verlauf bei einer erkrankung hat und auch nach einer Impfung eine schlechtere impfantwort zu erwarten ist.

gruss
alexis


Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!


Verfasst am: 16.01.2021, 15:03
Dabei seit: 24.11.2018
Beiträge: 21

Hallo Rene und Galaxy,

danke für eure Informationen.

Also Aufpassen ist dann die oberste Regel, besonders für uns.
Ich wünsche uns allen, dass wir gesund bleiben!!

Ich habe noch ein paar Fragen, vielleicht jemand ein paar Erfahrungen, Informationen dazu.
Wenn ihr neue Informationen aus eurem eigenen Vorgehen habt, wäre ich zukünftig auch für neue Informationen sehr dankbar. Gleiches kommt auch von mir.

1. Hat man denn, wenn man keine Antikörper bilden kann, überhaupt eine Chance gegen das Virus?
Oder kann sich das Immunsystem auch anders zu Wehr setzen?
Anders gefragt, ist ein schwerer Verlauf ohne die Möglichkeit Antikörper zu bilden, quasi garantiert?
Und wenn nicht, was im Körper hinter das Virus dann, einen schweren Verlauf zu verursachen?

2. Wenn ich Galaxy richtig verstanden habe, kann man nach 3 Wochen prüfen, wie viel Antikörper durch den Corona Impfstoff gebildet wurde?
Kann man das auch bei anderen Impfungen prüfen, bspw. Infleunza und Pneumokokken? Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob diese Impfungen nicht während der Infusionsphase gesetzt wurden, ob darauf überhaupt geachtet wurde.

3. Kann man auch prüfen, wie viel von der Biologika Infustion noch im Körper ist? Um dann dann richtigen Zeitpunkt für den Impfstoff herauszufinden?

4. Und was mich auch noch interessieren würde, kann man sich auch mehrfach impfen lassen? Also wenn man sich jetzt quasi während der aktiven Biologika Phase impft (2x bei Biontec) und dann vielleicht noch Mal einige Monate später, denn die Biologika Infusion ausgeklungen ist? Geht das und macht das Sinn?

Danke euch sehr und alles Gute!!


Verfasst am: 15.01.2021, 06:45
Dabei seit: 15.01.2021
Beiträge: 2

Hallo, ich habe am 27.12. die erste Corona Impfung (Biontech) erhalten und spritze mir seit über 10 Jahren auch Humira wegen Rheuma. Falls jemand Fragen hat ......
Ich hatte keine Nebenwirkungen und habe mich auch, obwohl alle in unserem haushalt Corona hatten, nicht angesteckt im August 2020. Antikörper gegen Corona habe ich nicht , habe es also auch nicht "still" mitgemacht. Bekomme Sonntag nun die 2. Impfung. Mal schauen wie ich darauf reagiere. Nach ca 3 Wochen wird dann nochmal ein Antikörpertest gemacht, ob der Impfstoff überhaupt angeschlagen hat oder Humira eventuell da dagegen arbeitet. Der Hersteller von Humira (Abbvie) hatte kein Interesse an einer Studie oder sonstiges im Rahmen der Corona Impfung. Dachte das wäre von Interesse.

Stefan


Verfasst am: 13.01.2021, 10:58
Dabei seit: 16.07.2020
Beiträge: 56

Hallo Tobi,

laut meines Arztes haben wir das Problem, dass wir, sollten wir Corona bekommen, möglicherweise einen schweren Verlauf haben könnten. Das Problem liegt genau, wie du richtig erkannt hast darin, dass durch das Medikament keine Antikörper gebildet werden können (vielleicht auch nur wenige). Dadurch hat das Coronavirus ein leichtes "Spiel" sich im Körper auszubreiten.

Selbe Aktion bei Impfungen: Ich wurde noch nicht gegen Pneumokokken und Influenza geimpft. Mir hat man gesagt, dass die Wirkung nicht sicher sei, wenn man es im laufenden RTX-Zyklus impft. Bester Zeitpunkt wäre nach 6 Monaten nach letzter Infusion bzw. 4 Wochen vor erneuter Infusion. Das Problem sind die fehlende Antikörperbildung.

Vermutlich ist es dann genauso mit der Covid19-Impfung. Ich habe bald einen neuen Termin beim Arzt und ich werde mal fragen, wie es aussieht. Eigentlich wäre ich Anfang Februar ja wieder zur nächsten Infusion dran, allerdings würde die Wirkung dann auch wieder gut 6 Monate anhalten und das wäre ein Problem, wenn man sich gegen Corona impfen lassen würde wollen....sollte unsere entsprechende Gruppe dann schon zur Impfung dran sein. Vielleicht kann man es aufschieben.

Ich habe von einem anderen Arzt einer Uniklinik gehört, dass man Rituximab bei zumindest (MEINER DIAGNOSE) nur noch sehr eingeschränkt einsetzt aufgrund dieser Problematik. Allerdings hast du ja gesehen, dass ich eine andere Diagnose wie du habe....Ist wohl eine Einzelfallentscheidung. Dahingehend bin ich echt gespannt, wie es bei mir weitergehen soll....

Bist du auch an einer Uni in Behandlung? Ich würde nochmal die Fragen stellen.Vielleicht gibt es Alternativen oder zumindest Antworten für dich. Ich werde bei meinem Termin diskutieren....Ich muss ehrlich sagen, da kann einem Angst werden....eine andere Ärztin, die mich kennt und mich wegen was anderes behandelt hat zu mir gesagt, dass Rituximab ein sehr schwieriges Medikament sei bzgl. Covid19 und es wäre besser, wenn ich gar nicht erst Corona bekomme....nach dieser Aussage war mir mehr als mulmig....

Ich werde meinen Arzt, der es mir verabreicht hat "auf den Zahn fühlen", kann ja berichten....


Verfasst am: 13.01.2021, 10:24
Dabei seit: 24.11.2018
Beiträge: 21

Hallo Rene,

ich hatte mir die Beiträge schon durchgelesen, aber konkret keine Antworten auf meine Fragen herausgelesen. Kannst Du mir einen Direktlink auf den Post geben?

Ich habe auch keine Coupons erhalten, habe mir heute 50 FFP2 Masken selbst gekauft.

Grüße und alles Gute!




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