Erster Rheumaschub nach einer Grippeschutzimpfung. Danach 16 Jahre lang deswegen keine Impfung mehr, außer komplikationslos gegen Hepatitis B. Im März Astrazeneca. Im Mai Biontech. 10 Tage nach Biontech Beginn eines sehr schweren Schubs. Großzehengelenk sowie kleiner Finger tagelang nicht belastbar wegen akuter Entzündung, obwohl damit noch nie Probleme gehabt. Rechte Hand schmerzte. Knoten bildet sich am Finger. Ekzem schlimmer. Allgemein sehr unwohl gefühlt, krank, kurzatmig, nicht belastbar. Merkte, dass was mit Herz nicht stimmen muss wegen Stolperns und Schweißausbrüchen bei körperlicher Anstrengung. Zum ersten Mal beim Kardiologen: Bluthochdruck, Herzinsuffizienz I. Grades und Tachykardie (180 oberer Blutdruckwert, Puls über 100) - neu aufgetreten. Im November 2020 stationärer Aufenthalt mit damals normalem, teilweise zu niedrigem Blutdruck. Also eine eher plötzliche Entwicklung von 120/80 auf 180/105. Jetzt Medikamentenumstellung auf anderes Biological, Absetzen Diclofenac wegen Herz, lange Krankschreibung, Stoßtherapie Cortison beendet. Rheuma im Augenblick ruhend, Herz muss dauerhaft medikamentös unterstützt werden. Diclofenac hatte geholfen neben Cortison - wie es dann weitergehen soll? Schübe nach Infekten sind mir bekannt, das ist zumindest für mich typisch. Erst krank und danach ein Schub. Ebenso nach kleineren Eingriffen und Operationen, aber auch anlasslos.
Die allgemein beruhigenden Antworten von Medizinern bezüglich von Impfungen von Rheumatikern führe ich zurück auf
1. gesellschaftliche Notwendigkeit der Impfung gerade bei Risikogruppen
2. die unzureichenden Informationen wegen magerer Studienlage, insbesondere bei seltenen rheumatischen Erkrankungen
3. Unmöglichkeit, individuelle Aussagen bei allgemeinen Sachverhalten treffen zu können.
4. Nicht Weiterleitens von Impfreaktionen/-komplikationen Einzelner durch alle Ärzte, die Einblick haben.
Ich brauche inzwischen keine Arztmeinung oder Studie um zu wissen, das Impfungen mein Immunsystem völlig aus dem Lot bringen. Das waren bisher die schwersten und längsten Schübe überhaupt, die danach kamen. Teilweise mehrere Monate lang. Trotzdem brauche ich einen Coronaschutz - zu jung und beruflich viel Personenverkehr - das war meine persönliche Entscheidung. Nachimpfen lassen irgendwann? Die Entscheidung wird dann schwierig. Wenn ich nicht arbeiten müsste, würde ich mich in Zukunft lieber nicht impfen lassen wollen und Ansteckungen vermeiden. Dennoch aus meiner selbstverständlich nicht objektiven Sicht: Ich glaube nicht, dass die Coronaschutzimpfung so "harmlos" ist wie sie allgemein von den Medizinern dargestellt wird.