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Overlap-Syndrom (RA & SSc)
Reihenfolge 

Verfasst am: 07.03.2022, 03:07
Dabei seit: 05.06.2019
Beiträge: 128

Liebe oder lieber Green,
als Rheumatologen stellen wir Diagnosen erstmal aufgrund der Symptome des Patienten und der Ergebnisse der körperlichen Untersuchung. Die entsprechenden Laborbefunde helfen dann im besten Fall die Diagnose zu bestätigen.
Sie schreiben dass seit 10 Jahren eine Rheumatoide Arthritis (Nachweis von RF und ccP-AK) bekannt ist. Sind oder waren typischerweise symmetrisch z.B. kleine Finger- und Zehengelenke betroffen? Können im Röntgen typische Erosionen nachgewiesen werden? Außerdem besteht ein Raynaud-Syndrom mit Nachweis eines Sklerodermiepattern in der Kapillarmikroskopie. Gibt es weitere Hinweise für eine Sklerodermie? Diffuse Verdickung der Finger? Verhärtung der Haut? Schluckstörungen? Schmerzen beim Schlucken passen in diesem Zusammenhang nicht gut,Atemnot bei Belastung? Wie sehen die Hautveränderungen in ihrem Gesicht aus? Wo befinden sie sich genau? Sind die ANA differenziert worden? Sind z.B. RNP AK nachweisbar? Wurden innere Organe wie Lunge und Herz und Nieren(Urin) untersucht? Viele Fragen, die ein Rheumatologe mit ihnen nacheinander durcharbeiten sollte um die richtige Diagnose zu finden und eine darauf ausgerichtete Therapie zu beginnen......beim Rheumatologen sind sie deshalbsicherlich schon richtig und prinzipiell kann man erstmal alle Untersuchungen auch ambulant durchführen.
Rein prinzipiell gibt es Overlap-Syndrome, also Erkrankungen, die Symptome aus verschiedenen entzündlichen Rheumaerkrankungen aufweisen wie z.B. RA, SSc, Myositis....etc.Die Therapie richtet sich dann nach der Klinik. Die Symptome, die im Vordergrund stehen, müssen behandelt werden.
Auch bei der SSc können Beschwerden am Bewegungsapparat auftreten.
Am häufigsten sind Finger- und Handgelenke betroffen, aber auch Ellbogen oder Hüftgelenke. Die Gelenke können steif sein, sich entzünden und starke Schmerzen verursachen. Auch steife Sehnen und Nervenengpässe am Handgelenk (Karpaltunnelsyndrom) kommen vor, es müssen also nicht immer die Gelenke betroffen sein. Weiter sind die Muskeln von einer Sklerodermie betroffen, sei es durch Entzündungen (Myositis) oder auf indirektem Wege. Denn die Gelenkbeschwerden nehmen den Betroffenen die Lust daran, sich zu bewegen. Das baut die Muskelmasse ab und schwächt die Muskeln.Eine Morgensteifigkeit ist ebenfalls nicht ungewöhnlich. Cortison hilft in aller Regel schon, es muss allerdings auch initial ausreichend hoch dosiert sein. Hilfreich ist es auf alle Fälle, wenn man sonographisch z.B. Gelenk- oder Sehnenentzündungen objektivieren kann.
Ich hoffe meine Antwort hilft ihnen weiter.
Mit herzlichem Gruß
Susanna Späthling


Verfasst am: 06.03.2022, 20:40
Dabei seit: 06.03.2022
Beiträge: 1

Liebes Expertenteam,

vielen herzlichen Dank für dieses Forum und die Möglichkeit Fragen zu stellen!

Seit über 10 Jahren habe ich eine rheumatoide Arthritis, Rheumafaktor und CCP hoch positiv. Seitdem ich Biologika spritze, habe ich keinen erhöhten CRP mehr, auch wenn ich offensichtliche Entzündungen habe. In den letzten Jahren gab es immer wieder den Verdacht auf eine zusätzliche Kollagenose (SLE oder SSc), da meine ANA im Verlauf immer höher geworden sind, C3 und C4 sich vermindern und zwischenzeitlich Crithidien, dsDNA und Scl-70 erhöht/positiv sind. Nach Jahren eines sehr ausgeprägten Raynaud-Syndroms, zeigte sich die Kapillarmikroskopie dann eindeutig sklerodermietypisch. Da noch weitere Auffälligkeiten hinzukamen, wurde bei mir dann nun noch eine systemische Sklerose diagnostiziert, also ein Overlap-Syndrom. Bei dem Lupus gibt es weiterhin unterschiedliche Meinungen der Ärzte.


Meine SSc blieb ca. 1 Jahr auf dem gleichen Stand. Meine RA wurde sehr aktiv und ich benötigte öfters eine Stoßtherapie mit Prednisolon und habe/hatte einige Wechsel bei der BT. MTX ist bei mir nur sehr gering dabei, da ich es in Kombi nicht gut vertrage. Nun ackert es seit ein paar Monaten noch mehr in mir, ich merke Veränderungen im Gesicht, habe Schmerzen beim Schlucken, brennende harte "Knoten" in der Handinnenfläche und in letzter Zeit kann ich kaum noch schlafen, weil ich vor Schmerzen aufwache - natürlich kenne ich den Ruheschmerz auch von der RA, aber diesmal sind es nicht die Gelenke, sondern gefühlt meine Sehnen oder Muskeln. Mein ganzer Körper ist morgens steif, ich komme teilweise nicht mehr selbständig aus dem Bett. Ich habe starke Probleme beim Beugen und Strecken der Arme und Beine - immer wenn ich zu lang in einer Position verharre, ist die Gegenbewegung sehr schmerzhaft. Es fühlt sich nach einer Überdehnung an. Leichte Schwellungen habe ich auch in den jeweiligen Beugen. Insgesamt ist meine Haut aber noch nicht verhärtet, deshalb stellt sich mir die Frage, ob das Symptome der systemischen Sklerose sein könnten?

Hierbei hat leider keine kurze Stoßtherapie mit Predni geholfen und ich verliere immer mehr an Kraft und kann somit meinen Alltag kaum bewältigen. Es hieß schon einmal, wenn das Prednisolon nicht wirkt, ist es vermutlich noch eine Fibromyalgie. Ich würde sehr gerne ihre Meinung dazu hören, denn ich habe Sorge, dass ggf. etwas unentdeckt bleibt und man Behandlungsmöglichkeiten nicht ausschöpft, wieder eine neue Diagnose in den Raum wirft. Müsste das Prednisolon bei der SSc genauso gut anschlagen, wie bei der RA? Kann man das überhaupt so pauschal sagen?
Wo bin ich mit meinem Overlap-Syndrom gut aufgehoben? Ich merke immer mehr wie schwierig es ist, die Komplexität der Erkrankungen ambulant zu stemmen.

Ich freue mich sehr über ihre Rückmeldung. Ein herzliches Dankeschön.




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