Lieber Hotzenplotz,
Methotrexat (Mtx) ist in einer Dosierung von 5 bis ca. 30 mg pro Woche ein Immunsuppressivum, es verringert die starke Vermehrung von Immunzellen, die die autonome Entzündung in Ihrem Körper (sie bilden Antikörper gegen körpereigene Eiweißstrukturen z.B. in den Gelenken) verursachen. Deshalb ist Mtx eines der gut wirksamen Medikamente bei vielen entzündlich rheumatischen Systemerkrankungen, bei der rheumatoiden Arthritis ist es eines der Standardmedikamente, die zuerst eingesetzt werden. Ihr Immunsystem besteht aus sehr vielen Abwehrmechanismen gegen Fremdeiweiße (z.B. von Bakterien, Viren und anderem), die von außen in den Körper eindringen. Nur wenige dieser Abwehrmechanismen werden von Mtx beeinflusst, die Abwehrkräfte Ihres Körpers werden nicht blockiert sondern nur in geringem Ausmaß abgebremst. Eine Stärkung des Immunsystems mit Sauna, Vitamin C, frischer Luft ist immer sinnvoll, wobei Beweise für jede dieser Methoden, dass das damit gelingt fehlen. Es gibt aber auch nichts gegen diese Maßnahmen einzuwenden, sie vermindern die Wirkung von Mtx nicht. Wichtiger als die von Ihnen genannten Maßnahmen ist die tägliche vermehrte Bewegung, Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken gerade jetzt im Herbst, eine ausgewogene Ernährung mit eher mediterraner Kost (Nüsse, Obst, Gemüse, Salate, wenig rotes Fleisch, Öle, schlackenreiche Kost, wenig Alkohol) u.a..
Alles Gute, S. Schewe
MTX ein Immunsuppressivum?
ReihenfolgeIst MTX generell oder in welcher Dosierung ein Immunsuppressivum?
In wie weit wird durch die Gabe von MTX das Immunsystem heruntergeregelt bzw. die Abwehrkräfte und das Immunsystem eingeschränkt?
Macht es Sinn, durch Sauna, Vitamin C, frischer Luft usw. das Immunsystem zu stimmulieren, um sich gegen Erkältungen zu wappnen?
Oder sind diese Maßnahmen der Gabe von MTX zuwiderlaufend?
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.