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Frührente? Rheuma ist bei jedem anders, egal in welchem Alter
Reihenfolge 

Verfasst am: 20.07.2021, 10:33
Dabei seit: 20.07.2021
Beiträge: 1

Hallihallo,

ich bin mittlerweile seit 2 Jahren zuhause. Rheumabedingt.
Ich bin 31 Jahre alt und habe rheumatische Arthritis in sämtlichen Gelenken.

Davor habe ich schon 3 Jobs durch meine Rheuma-Schübe verloren. Damals wusste ich nicht, dass es Rheuma ist. Mein damaliger Hausarzt hat mich nie untersucht, wenn ich Rücken-, Schulter- Knie- oder andere Gelenkschmerzen hatte. "Ja, da haben Sie Muskelkater oder sich verhoben" Krankmeldung 3-5 Tage.
Ein Arbeitgeber macht das mal mit, vielleicht auch mal in der Probezeit, aber nicht alle 2 Wochen.

Dann war ich Arbeitslos. Ein halbes Jahr. Mal wieder.
Endlich auch mal einen neuen Hausarzt gefunden, der auch noch Patienten nimmt. Auf dem Land ist es nicht gerade einfach in der Hinsicht.
Großes Blutbild und der Befund Rheuma war da. Ok, muss noch abgeklärt werden. Termin bei Rheumatologen machen. Der kommt mir gleich mit MTX oder Biologica. Ich wollte eigentlich noch Kinder.
Ok, dann verschreibt er mir mal Prednisolon und Sulfasalazin und gegen die Schmerzen Tilidin. Und dann noch ein Medikament, was gegen Malaria hilft und dann noch ein Magenschutz und zum Psychologen muss ich auch, denn das Rheuma macht nicht nur deinen Körper fertig, also noch Schlafmittel und Antidepressiva. Diese Tabletten habe ich innerhalb von 2 Wochen abgesetzt. Wenn ich kurz nach dem ich die Tabletten nehme Brechreiz bekomme, bringt das absolut nichts.

In den letzten 2 Jahren habe ich nun nicht nur mit Rheuma zu kämpfen, sondern auch mit Gewichtsverlust von 30kg, keinen Appetit mehr, Nebenwirkungen der Medikamente unteranderem Übelkeit, Zitternde und schwitzige Hände, Starke Schwankungen im Temperaturempfinden, Extreme Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen und Starke Schmerzen in allen Gelenken und dann der Kampf mit der Krankenkasse und der Deutschen Rentenversicherung.

Da die Tilidin nicht geholfen haben und man Prednisolon nicht soo lange nehmen sollte, habe ich dann nach einem Jahr auch andere Schmerzmittel bekommen und das Kortison abgesetzt. Natürlich mit Rücksprache mit dem Rheumatologen. Mein Körper hat die Begabung nicht gut auf Schmerzmittel anzusprechen. Nebenwirkungen waren alle da, Schmerzen allerdings auch noch. Mittlerweile alles bis auf Sulfasalazin abgesetzt und ich nehme zum einschlafen CBD-Tropfen. Das hilft etwas besser. Die Übelkeit ist nun auch besser geworden. Habe trotzdem fast keinen Hunger mehr. Ich stehe nun auf der Warteliste für Sativex, angeblich soll es dann mit den Schmerzen und den Hungergefühl besser werden.
Die Krankenkasse hat meinem Rheumatologen geschrieben, dass er mich doch gesundschreiben soll. Zuhause sein kann ich auch wieder arbeitslos. Super oder?
Ich kann keine 10 Kilo mehr heben, meine Frau muss das hier tippen, da ich das selbst nicht mehr kann. Übrigens auch "Hallo vom Ghostwriter". Laut Krankenkasse kann ich wieder arbeiten und laut REHA-Bericht kann ich demnächst wieder arbeiten.

Die REHA war eine Lachnummer. Ich konnte nichts von den mir dort gestellten Aufgaben erreichen, geschweige denn etwas erfolgreich aus den Therapiesitzungen hinausgehen.
Die REHA war für mich eine Qual. Ich durfte mir vor Ort immer wieder anhören, "ich soll wieder arbeiten. Bin ja noch jung." Die DRV würde mir sogar den Führerschein zahlen, dass ich ja wieder arbeiten kann. Denn Fahrradfahren geht ja nicht mehr.

Ich soll meinem Arbeitgeber verschweigen, dass ich Rheuma habe. Ist das nicht Betrug? Ich kann keine 10 Kilo mehr anheben, in meinem Job ist das Pflicht, fast schon Minimum an Körperlicher Belastung. Ich kann auch nicht ins Büro, da ich nicht mehr tippen kann.
Ich versuche bei uns den Haushalt zu machen. Für einen Wäschekorb nasser Wäsche brauche ich 2 Stunden zum Aufhängen. Ich bin laut KK und DRV ja arbeitsfähig. Seht her wie leistungsfähig ich bin.

Mein nächster Schritt mal wieder EM-Rente beantragen bzw. Einspruch zu erheben und der Behindertenstatus. Suche mir auch Rechtsbeistand. In jedem Forum findet man andere Ergebnisse, die DRV postet auch fleißig darunter, man solle ja bei seinem eigenen Empfinden die EM-Rente beantragen und das wird dann geprüft. Warum wird es bei mir dann kommentarlos abgelehnt?

Ich bin frustriert und habe Schmerzen. 24/7.

Hat hier jemand Erfahrung oder schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

Grüße




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