Sehr geehrter Herr Sock,
das Clint-Paddison Programm kenne ich nicht, kann also dazu nichts sagen.
Die Aussage, dass es bei entzündlichen Rheumaerkrankungen zu einem sogenannten löchrigen Darm kommt, der unverdaute Proteine (Eiweißprodukte) durchlässt, die dann ihrerseits antigenen Charakter haben und zu Autoimmunreaktionen führen, ist eine Hypothese, die erst bewiesen werden müsste. Meines Wissens nach ist diese Vorstellung – und mehr ist es erst einmal nicht – bisher nicht bewiesen worden, bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen gibt es Hinweise, das ist aber eine auch autoimmun vermittelte Erkrankung des Darms selbst. Momentan ist ja die Vorstellung ziemlich populär, dass die Zusammensetzung der Bakterien im Darm entscheidend ist für die Entstehung von Autoimmunphänomenen und Erkrankungen. Wir sind aber noch weit davon entfernt, diese Vorstellung zu beweisen und daraus Therapiekonsequenzen abzuleiten. Noch weiter sind wir davon entfernt zu verstehen, welche Mechanismen gegebenenfalls verantwortlich sein könnten. Es ist also noch viel Forschungsaufwand notwendig, hier Klarheit zu schaffen. Trotzdem ist das eine interessante Hypothese, die man derzeit auch intensiv beforscht.
S. Schewe
Clint Paddison Program
ReihenfolgeHallo Liebes Expertenteam,
Kennt ihr das Clint Paddison Program und könnt Ihr es für RA Patienten empfehlen? In Australien wird dies laut Aussage des Gründers von einigen Rheumatologen ergänzend zur Therapie erfolgreich eingesetzt.
Wie ist die Aussage von Clint Paddison zu bewerten:
Wenn unverdaute Proteine in den Blutkreislauf gelangen (Leaky Gut) kann der Körper eine molekulare Nachahmung (Molecular mimicry) entwickeln, bei der die Proteine des eigenen Gewebes mit denen verwechselt werden, die durch die Darmwand gelangen.
Hoffe ihr könnt mir hierzu helfen. Freue mich auf eine Antwort
Marco Sock
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.