Moin Moin,
ich bin sicher: es kommt Euch schon zu den Ohren raus, respektive verursacht Augenkrebs: Immer diese Newbies, die hier Ferndiagnosen suchen!
Aber vielleicht wisst Ihr auch, wie das ist, wenn man viele Fragezeichen im Kopf hat, recherchiert, schlaflos nicht in Seattle, sondern im heimischen Bett liegt und aus dem dringend benötigten Schlaf mittels heimtückischer Schmerz-Attacken gerissen wird.
Meinen ersten Termin beim Rheumatologen habe ich Anfang Januar - da bin ich schon beglückt, denn es war nicht einfach, überhaupt einen zu bekommen. Die einzige Praxis in RELATIVER Nähe nimmt keine neuen Patienten mehr auf. Da fragt Mensch sich schon: ist das in Ordnung? Kann man nicht zumindest in Sachen Diagnostik erste Hilfe leisten? :cry:
Nun muss ich also 70 km weit fahren und hoffen, dass ich an eine kompetente Ärztin gerate.
Meine Symptomatik:
Es begann im letzten Jahr damit, dass ich nachts schlechter schlief. Naja, dachte ich: Wechseljahre vielleicht? Blöde Matratze? Denn so richtig gemütlich fand ich es nicht mehr im Bett, ohne jetzt konkret benennen zu können, wo es hakte.
Dann bekam ich Schulterschmerzen. Der Orthopäde diagnostizierte eine Bursitis, Schleimbeutelentzündung. Okay, kein Weltuntergang - die Schmerzen kamen und gingen.
In der Folge begann die Zeit der "merkwürdigen Füße". Wenn ich morgens aufstand, brauchte ich einige (durchaus schmerzhafte) Schritte, bevor ich das Gefühl hatte, wieder einigermaßen geschmeidig abrollen zu können.
Im Oktober musste ich mich einer OP am Darm unterziehen. Danach ging die Post so richtig ab!
Mit jeder Woche, die seither verstreicht, werden die Symptome massiver, vielfältiger, für mich auch manchmal rätselhafter. Die Bühne betreten:
Madame Schulterschmerz: So intensive, bis in die Hand ausstrahlende Schmerzen, dass ich davon erwache und manchmal aufstehen MUSS, da alles andere unerträglich ist. Im Stehen und in Bewegung wird es dann besser.
Taubheit, Kribbeln in Hand und Arm
Schmerzen beim Faustschluss (permanent)
teils INTENSIVE Schmerzen in der Hand, die mich aus Schlaf und Bett reissen können. Mitunter kann ich danach beispielsweise keinen gefüllten Wasserkocher mit der betroffenen Hand halten.
Schmerzen in den Knie-, und Hüftgelenken, vor allem in Ruhe, manchmal aber auch in Bewegung. Bin ich "eingelaufen", fühlt es sich dagegen ganz geschmeidig an.
Schmerzen in den kleinen Gelenken
Muskuläre Probleme: Schwächegefühl, Kribbeln, bei Bewegung in der Ruhe ein ganz merkwürdiger Schmerz, wenn ich die Lage verändere, der dann aber wieder abebbt.
Ich schlafe maximal zwei, drei Stunden am Stück, wache dann auf und muss oft Wasser lassen. Einen entspannten Nachtschlaf hatte ich seit der OP nicht mehr.
Mein besonderes Highlight jeden Tag ist das Anziehen von Jacken und Shirts, da freut sich mein Schultergürtel wie Bolle
Eine feine Grunderkrankung habe ich auch: Morbus Crohn, ach ja, und natürlich bin ich seit der Kindheit Allergikerin und in Verbindung damit Asthmatikerin.
Es ist daher für mich nicht möglich, etwaige Bauch-Symptome abgegrenzt zu bewerten.
Mögliche Diagnosen gibt es eine ganze Reihe - ich hoffe, dass die Rheumatologin auf Zack ist und dran bleibt, bis wir eine Ursache gefunden haben und zielgerichtet behandeln können. Natürlich macht mir Sorgen, wie es dann in meinem Leben weiter gehen kann - ich stecke mitten in einem Studiengang, bei dem ich insbesondere auch meinen Körper brauche: kann ich das überhaupt zu Ende führen, oder muss ich mich jetzt damit abfinden, dass immer mehr nicht geht?
Ich versuche ruhig zu bleiben, aber es fällt mir nicht leicht. Daher verzeiht mir bitte diesen langen Text. Es musste mal raus.
Anmerkungen, Tipps sind sehr willkommen!
Galgenhumorige Grüße
Banditensocke