Liebe Sahra,
eine dauerhafte Therapie mit Kortison über 5 mg/Tag ist eindeutig mit einem hohen Nebenwirkungsrisiko verbunden, Kortison sollte eigentlich langsam im Verlauf von spätestens einem Jahr reduziert und dann abgesetzt werden (ein plötzliches Weglassen ist bei einer Langzeittherapie mit Kortison nicht möglich, das wäre gefährlich, weil Ihre Nebenniere – dem Ort, wo Kortisol natürlich hergestellt wird – Zeit braucht, bis sie die eigene Kortisol-Produktion wieder aufnehmen kann. Wenn Methotrexat und Leflunomid auch in Kombination Ihre Erkrankung – vermutlich ja eine rheumatoide Arthritis – nicht ausreichend unterdrücken kann, dann sind die Biologika nicht nur sinnvoll sondern auch notwendig. Ihr Rheumatologe berät Sie da ganz richtig. Auch eine Impfung vor allem gegen Pneumokokken (Lungenentzündungsbakterien) und eine Abklärung ob Sie mit einer sogenannten latenten Tuberkulose mal in Ihrem bisherigen Leben Bekanntschaft gemacht haben, sind absolut richtige Empfehlungen. Ihr Körper muss so gut wie möglich geschützt werden, da er durch Ihre Erkrankung und durch die Therapie anfälliger für Infektionen ist. Kortison in höherer Dosierung ist da sogar gefährlicher als ein Biologikum.
Es gibt derzeit gute Möglichkeiten, eine Spritze mit einem PEN selbst zu setzen, das ist ganz einfach, man muss es Ihnen nur einmal zeigen, Ihr Arzt oder die Arzthelferinnen sind dazu sicher bei den ersten Spritzen gerne bereit, man kann mit einem PEN eigentlich nichts falsch machen, wenn man gesehen hat, wie es gemacht wird. Besonders in Ihrem Fall mit einem zusätzlichen Diabetes – vermutlich durch Kortison verursacht – gibt es kaum eine andere Alternative! Haben Sie Vertrauen in Ihren Rheumatologen, sie werden es sicher nicht bereuen! Viel Erfolg dabei und alles Gute.
Medikament wegen rheumatoider Arthritis
Reihenfolgeich hatte schon Metotrexat und leflunomid bekommen in Kombinatioin mit 5 mg Kortison. Da ich damit Nebenwirkungen hatte: der Blasenausgang hat sich verringert und ich hatte Schwierigkeiten beim Wasserlassen wollte mein Rheumaartzt danach die Therapie mit biologika beginnen. Ich möchte aber keine Impfungen und habe das nicht gemacht. Seit dem nehme ich Kortison. inzwischen schon ein Jahr. Am Anfang 10 mg und jetzt 50 mg. Ich habe inzwischen einen neuen Termin im Juli beim Rheumaarzt. Ich habe das Gefühl das nur Kortison hilft, aber das ist jetzt auch nicht mehr der Fall. Ich habe noch Diabetes Typ I und heute eine SToffwechselentgleisung wegen dem Kortison was ich nicht richtig beachtet hatte. Irgendwie weiß ich nicht weiter. Habe auch Angst vor Spritzen wie bei Metotrexat.
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.