Hallo Mueli,
alles was Du schreibst über Deine Müdigkeit, Deine Schmerzen und deine Ärzteodysee habe ich über 10 Jahre lang mitgemacht. Ich habe wirklich selbst nur noch schlecht von mir gedacht, dass ich eine Versagerin, eine Simulantin und ein Mensch 2.er Klasse sei.
Außer mein Schmerztherapeut, ein Orthopäde, sagte immer, nein Sie bilden sich nix ein, sie haben das und das sind alles Auswirkungen der Krankheit. Alles fing nach einer Hashimoto, einer Schilddrüsenentzündung vor 11 Jahren an, diese fiesen Muskelschmerzen und diese bleierne Müdigkeit und Antriebslosigkeit, die sich abwechselte mit einem unsäglichen Bewegungsdrang, vor allem am frühen Morgen, da ich vor Schmerzen nachts nie schlafen konnte. Ich nahm Amitriptylin und Katadolon retard s long, dies durfte ich dann irgendwann nicht mehr nehmen, da es für eine Langzeitverordnung gesperrt wurde, wegen Nierenschäden. Im letzten Jahr hat sich dann alles dermaßen verschlimmert und mein Orthopäde meinte, jetzt sei es entzündl. Rheuma, jedoch waren alle Blutwerte bis auf einen leicht erhöhten Rheumafaktor gut. Er wollte mir Lantarel 10 mg. einmal die Woche verordnen und kanzelte mich dermaßen ab. Ich solle mich auf Rheumaonlin informieren und alles andre macht seine Arzthelferin usw. Ich war geschockt, sagte, nein das könne ich nie und nimmer haben, ich mache Sport, lebe vegetarisch usw., doch sagte er zu 99,9 % , denn sie haben nächtliche Schmerzen und diese Morgensteifigkeit, er gab mir eine Überweisung für die Rheumaklinik BAD und dort bekam ich erst ein halbes Jahr später einen Termin. Die Schmerzen wurden immer heftiger, ich konnte meinen Kopf überhaupt nicht mehr bewegen, Schultern, Nacken, Ellenbogen alles total steif, totales Krankheitsgefühl und hohes Fieber. So lag ich dann im Febr. 16 im KKH mit Polymalgia rheumatica plus Entzündung der Kopfarterien und einer RA an der HWS mit Bildung von Pannusgewebe.
Ich bekam eine Hochdosistherapie mit Cortison für 14 Tage, nach der 1. Infusion spürte ich, wie der Schmerz langsam erträglicher wurde. Danach hatte ich wiedereine Ärzteodysee bzgl. BAsistherapie beim Rheumatologen hinter mir.
Heute habe ich eine Therapie mit 15 mg. MtX und noch 5 mg. Cortison und es geht mir so gut wie ich es über 10 Jahre nicht mehr kannte. Ich bin mir sicher, dass lange lange Zeit schon das Rheuma in meinem Körper gewütet hatte, denn alle Schmerzen sind nun weg oder zumindest in einem erträglichen Maß. Nur hatte ich durch viel Sport, gesunde Lebensweise und Ernährung wahrscheinlich immer gute Blutwerte und es konnte nicht festgestellt werden. Hätte mich jedoch der Orthopäde mal zum MRT geschickt, hätte man das Ausmaß an HWS und Atlaswirbel erkannt, denn so was kommt ja nicht von heute auf morgen.Leider habe ich nun durch die Hochdosistherapie mit Cortison auch noch Diabetes, aber ich hatte im Febr. keine andre Wahl mehr, denn die Schmerzen und Entzündungen in meinem Körper waren unerträglich!!!!
Ich wollte Dir damit nur meine Odysee schildern und ich weiß, wie man sich fühlt, wenn nix Gravierendes gefunden wird und man solche Schmerzen hat, die einem das Leben zur Hölle machen!!!!!!!!!!!
Gute Besserung und LG von Leontina