Liebe Steffi, prinzipiell können alle Frauen mit Rheuma schwanger werden, die Medikamente beeinflussen die Fruchtbarkeit mit wenigen Ausnahmen nicht. Aber Frauen mit entzündlichen Gelenkerkrankungen haben durchschnittlich etwas weniger Kinder als gesunde Frauen. Hie sind subjektive Faktoren neben hoher Krankheitsaktivität eine wesentliche Ursache.
Frauen unter Cyclophosphamid können ihre Regel verlieren und unfruchtbar werden. Aber dagegen können die Ärzte Maßnahmen einleiten. Männer unter Sulfasalazin haben etwas trägere Samenfäden. Das bessert sich nach Absetzen des Präparates wieder.Kortisonfreie Rheumamittel, um den Eisprung herum genommen, können auch ungünstig sein, diese sind dann wegzulassen.
Sie können diese Fragen in einem Merkblatt der Rheumaliga "Schwangerschaft" nachlesen, das Sie über Ihren Landesverband beziehen können. Natürlich darf man bei bestimmten Medikamenten nicht schwanger werden, aber darüber wurde bereits gesprochen.Das sind, wie Sie richtig erwähnen MTX, Leflunomid, bestimmte Biologika, Mycofenolat Mofetil, Cyclophosphamid u.a. Wir werden als Rheuma-Liga in den nächsten Tagen das Merkblatt Schwangerschaft auch besser auffindbar ins Netz stellen, so dass Sie noch mehr Informationen haben.
Viele Grüße und danke für Ihr großes Interesse
Prof. Erika Gromnica-Ihle
Beratung allgemein
ReihenfolgeHallo liebe Experten,
da ich immer mal wieder Anfragen von jungen Rheumatikern bekomme, möchte ich mal grundsätzliche Fragen in die Runde stellen:
Oft haben junge erwachsene Frauen die Angst bei der Erstdiagnose, dass nun die Krankheit das ganze Leben verändert und so Themen wie Kinderwunsch und Partnerschaft und Sexualität ein großes Problem darstellen. Was ratet ihr als Experte solchen Patienten??
Gibt es Medikamente, die die Fertilität bei jungen Frauen unterdrücken oder verändern oder können Frauen unfruchtbar werden ducrh lange Einnahme von bestimmten Medikamenten? ..und wie sieht das bei den Männern aus?
Immer mal wieder bekomme ich Mails oder Anrufe, wo junge Frauen gerne bald schwanger werden möchten, der Arzt aber soeben als neues Medikament sowas wie MTX verordnet hat und damit eine Schwangerschaft ja nicht ratsam ist. Bei manchen Fällen ist e so, dass der Patient dem Arzt nichts von dem Kinderwunsch gesagt hat, wobei ich manchmal auch nachvollziehen kann, dass man bei einer frischen Diagnose und Unwissenheit erstmal alles bejaht und einnimmt. Was kann ich solchen Betroffenen raten???
Ansonsten kann ich nur sagen: Macht weiter so- das Expertenforum zum Thema Schwangerschaft und Rheuma ist genial!
Viele Grüße
Steffi
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.