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Knie-Tep möglich ?
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 17.03.2011
Beiträge: 12

Sehr geehrter Professor Rehart,

herzlichen Dank für Ihre sehr aufschlussreiche Antwort.
Leider habe ich aufgrund eines heftigen Rheumaschubes erst jetzt wieder in den Computer geschaut...

Sehr gerne komme ich im Bedarfsfall auf Ihr Angebot zurück, mich bei Ihnen vorzustellen.
Wenn Sie unabhängig davon einen Ansprechpartner in der Region Köln-Bonn (Aachen) kennen, wäre das allerdings auch sehr schön.
Ich werde Ihrem Rat (der sich auch mit dem meines Orthopäden deckt) folgen und die Knie-TEP-OP so lange hinauszögern wie es bei einigermaßen akzeptabler Lebensqualität möglich ist.

Auf jeden Fall danke ich Ihnen nochmals sehr herzlich für Ihre Antworten und für all Ihr Engagement hier im Forum. Es ist ein sehr gutes Gefühl für die Betroffenen, wenn man hier so toll beraten wird.

Alles Gute für Sie und beste Grüße von
anurju


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 17.03.2011
Beiträge: 12

Sehr geehrtes Experten-Team,

ich habe vor einigen Jahren einen Kniescheibenbruch erlitten (Längsfraktur), der leider erst nach 8 Monaten Höllenschmerzen entdeckt wurde und dann nicht mehr operativ versorgt werden konnte.
Er ist nicht optimal verheilt (leichte Stufenbildung, nicht komplett knöchern durchwachsen) und zudem ist meine Kniescheibe sehr klein, was wohl die Belastung für die Strukturen zusätzlich erhöht.
An der Außenkante gibt es wohl mittlerweile knöcherne Anbauten, die man schon einmal "palliativ" entfernen wollte - mir aber keine wirkliche Erleichterung dadurch versprechen konnte.
Das Knie ist trotz Physiotherapie und Trainingsversuchen sowie diverser Therapien kaum belastbar und ich habe an der Kniescheibe häufig sehr heftige Schmerzen.
Durch Schmerztherapie und Anpassung des Alltags (z.B. Vermeidung von Treppen...) sind die Schmerzen erträglich - aber die Instabilität schränkt meine Bewegungsmöglichkeiten zunehmend ein - z.B. Gehen auf unebenem Untergrund, schnelleres Gehen, die meisten Sportarten sind kaum möglich.
Zudem ist meine Patellarsehne durch eine Sehnenentnahme (Kreuzbandplastik) laut MRT sehr vernarbt/geschädigt. Knorpelschäden sind aktuell ca. 3.-4.gradig und retropatellar am schlimmsten.
Dort besteht auch ein Knochenödem.
Es wurde mir aufgrund meines Alters (44) geraten, so lange wie möglich mit einem Gelenkersatz zu warten - die Schmerzen nehmen allerdings kontinuierlich zu.
Man meinte zudem, eine solche Operation wäre bei mir aufgrund der ungünstigen Kombination der Schäden riskanter als üblich und ich möge mir für diesen Fall einen absoluten Spezialisten suchen.

1.) Haben Sie einen Tipp für mich, wer sich in solchen Fällen gut auskennt?

2.) Gibt es ein Kriterium, ab dem man eine Tep-Op empfiehlt - aktuell halte ich die Situation aus - aber ich frage mich schon, ob ich evtl. das günstige OP-Fenster durch die Wirkung der Schmerzmittel (Opiate, Entzündungshemmer) versäume.

Zusätzlich wurde bei mir eine Spondylarthritis mit peripherer Gelenkbeteiligung diagnostiziert (vermutlich getriggert durch eine reaktive Arthritis /Yersiniose) - wird aktuell mit MTX und demnächst wohl mit einem Biologikum behandelt.
Vielleich eine merkwürdige Frage:

3.) Steigt das Risiko einer Gelenkinfektion, wenn man eine Autoimmunerkrankung hat - insbesondere dann, wenn diese durch einen Infekt verursacht bzw. verstärkt wurde? Ich habe bei einer Mitpatientin erlebt, wie dramatisch eine solche Infektion verlaufen kann - insofern wäre die Frage, ob man im Vorfeld z.B. durch Antibiotika-Gabe Ähnliches verhindern könnte?

Ich bedanke mich sehr herzlich für die Beantwortung meiner Fragen -
herbstliche Grüße von anurju


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 25.10.2011
Beiträge: 6

Gerne antworte ich auf Ihre Fragen wie folgt:

- Sie benötigen in jedem Fall den Rat eines Experten auf dem Gebiet der entzündlichen Systemerkrankungen in Verbindung mit einer Affektion des Knies, also eines orthopädischen Rheumatologen. (So Sie das wünschen und der Weg nicht zu weit ist, beite ich Ihnen eine Vorstellung bei mir persönlich an, ansonsten nenne ich Ihnen einen Experten in Ihrer Region)

- Das Risiko bei einer Operation und der Entwicklung eines Infekts bei einer Knie-Prothese ist bei Ihnen höher als bei anderen Patienten, weil Sie eine immunmindernde Erkrankung haben (unabhängig von dem Trigger!) und entsprechende Medikamente benötigen (werden) undzudem offensichtlich schon voroperiert worden sind

- Die Situation an der Kniescheibe muss anhand der klinischen Befunde und der Bildgebung gesondert gewürdigt werden

- Wenn es geht, ziehen Sie eine Prothesenoperation noch hinaus, aber nicht um jeden Preis (Lebensqualität). Der Eingriff wird dadurch nicht schwieriger und Sie "verpassen" nichts

- Eine Antibiotikatherpaie im Vorfeldd ist sinnlos.

Ihnen das Beste und freundlichen Gruß

Prof. Dr. St. Rehart




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