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Facharztsuche und Diagnosestellung
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 27.02.2009
Beiträge: 179

Hallo, für die richtige Diagnose, ist in Ihrem Falle Ihr Alter entscheidend. Polymyalgia rheumatica und Arteriitis temporalis bekommen nur Menschen, die über 50 jahre alt sind. Bei einer Arteriitis temporalis ist die Diagnose im Anfang nicht sehr schwer zu stellen: Ultraschalluntersuchung der Schläfenarterien oder dort auch eine feingewebliche Untersuchung eines kleinen Gefäßastes können die Diagnose sichern. Dazu gehören aber immer auch Kopfschmerzen, die gur auf Kortison ansprechen. Diese Arteriitis temporalis ist eine Vaskulitis (der großen Gefäße). Diese ist oft von einer Polymyalgia rheumatica begleitet. Diese betrifft auch nur ältere Menschen. Sie kann aber auch ohne Arteriitis temporalis vorkommen. Hier bestehen besonders morgens starke Schmerzen in den Oberarmen, die Arme lassen sich nicht über den Kopf heben und manchmal auch in den Oberschenkeln. Hier ist nun die Abgrenzung von einer Rheumatoiden Arthritis schwieriger. Letztere geht mit eindeutigen Gelenkschwellungen einher, die eben manchmal, besonders im Schulterbereich auch bei einer Polymyalgia rheumatica auftreten können. Zur Unterscheidung ist , so er vorkommt, der CCP-Antikörper hilfreich. Dieser ist deutlich häufiger bei einer RA als bei einer Polymyalgia rheumatica nachweisbar. Sie sehen also, die Unterscheidung ist gar nicht so einfach. Rheumatologen in Ihrer Wohnnähe erhalten Sie über: 01804 -600 000 (20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz). Hier werden Sie mit Ihrem Landesverband der Deutschen Rheuma-Liga verbunden, der Ihnen diesbezüglich Antwort gibt.
Alles Gute für Sie
Prof. Gromnica-Ihle


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 01.03.2011
Beiträge: 4

Hallo, bin neu hier im Forum und hoffe auf Hilfe. Bei mir spielen mehrere Rheumaerkrankungen mit. Leider bekomme ich aber keine eindeutige Diagnose. Es werden die Vermutungen Vaskulitis, Arteriitis temporalis, RA und Polymyalgia Rheumatica geäussert. Auch die Behandlung läuft nicht so optimal. Rheumatologe, Internist und Orthophäde sind sich nicht einig. Das Kortison ist nach fast zwei Jahren immer noch zu hoch, trotz MTX und die Nebenwirkungen vom Kortison werden immer stärker. Bei jedem Versuch zu reduzieren rutsche ich in einen neuen Schub. Auch die Gelenke reagieren immer stärker (Schmerzen, Gelenkergüsse, Veränderungen). Ich möchte gerne weiter arbeiten aber es fällt mir immer schwerer. Gibt es im Großraum Bremen einen Spezialisten für Gefäßrheuma oder hat noch jemand eine Idee, was ich tun könnte?


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 01.03.2011
Beiträge: 4

Hallo Frau Prof. Gromnica-Ihle,
vielen Dank für Ihre Antwort. Zu Ihrer Frage, meine Erkrankung trat mit 48 Jahren auf (bei meiner Mutter mit 55).Ich hatte wahnsinnige Schmerzen an den Schläfen, Augenhöhlen, Ohr- und Kieferbereich. Ich habe in kurzer Zeit 8 kg abgenommen (vorher 57 kg), hatte starke Schweißausbrüche, Schwindel, Darmkrämpfe, Nieren- und Blasenprobleme, Herzrhythmusstörungen und ein sehr starkes Krankheitsgefühl. Ich wurde mit 60 mg Prednisolon behandelt und habe sofort positiv darauf angesprochen. Bei, für mich verdeckten, Predni-Senkungstests habe ich sofort wieder mit allen Problemen reagiert. Nach 2 Wochen hoher Predni-Gabe wurde eine MRT und Ultraschall von den Kopfgefäßen gemacht. Sie zeigten beide noch Verengungen der Arterien. Eine Gewebeentnahme wollte man mir aus gesundheitlichen Gründen nicht zumuten, da ich gerade eine aufwendige OP hinter mir hatte. Seit 7 Monaten bekomme ich zusätzlich zum Predni (8mg) 15 mg MTX intravenös. Ich bin aber noch nie beschwerdefrei gewesen und es gibt immer wieder Schübe mit allen Problemen. Zusätzlich leide ich immer wieder an Eisenmangel (seit Jahren), der sich auch trotz mehrfacher Ferrlecit-Spritzen-Therapien nicht bessert. Dadurch kommt es zu Atemnot und Müdigkeit. Der Arzt sagte mir, der RF-Wert würde langsam steigen, wäre aber noch nicht bedrohlich. Die Hände, Füße und Knie zeigen die klassischen Anzeichen einer RA lt. Orthopäde (Röntgenbilder). Ich soll immer wieder versuchen das Predni zu senken, da ich ein sehr starkes Cushing-Syndrom entwickelt habe aber es klappt einfach nicht und die Gelenkprobleme werden auch immer stärker. Ich hatte vor der Predni-Einnahme schon eine Osteoporose, die sich jetzt auch noch verstärkt trotz Therapie mit Bonviva und Frubiase. Ich habe im Moment keine Lösung, wie ich weitermachen soll und wie ich den Verlauf aufhalten kann. Gibt es noch andere Wege?


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 27.02.2009
Beiträge: 179

Hallo, auch nach Ihren zusätzlichen Angaben, kann ich natürlich keine Diagnose stellen. Trotzdem erscheint mir eine Rheumatoide Arthritis wahrscheinlicher als eine Vaskulitis, wenn der Orthopäde RA-Veränderungen im Röntgenbild sieht. Bei dieser Erkrankung haben wir noch viele Möglichkeiten, MTX kann erhöht werden, mit anderen Medikamenten kombiniert usw. Sind Sie auch bei einem internistischen Rheumatologen in Behandlung? Das würde ich an Ihrer Stelle unbedingt tun.
Nochmals viel Glück
Prof. Erika Gromnica-Ihle




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