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Trekking und Bergsteigen in großen Höhen trotz MTX
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 21.06.2010
Beiträge: 1

Nachdem ich hier immer nur gelesen und so Rat erhalten habe, möchte ich auch mal etwas beitragen.

In Vorbereitung meines Urlaubs hatte ich nämlich im Internet [u:yezfrtth]nirgendwo[/u:yezfrtth] Informationen finden können. Und auch mein Rheumatologe wollte dazu keine eindeutige Aussage treffen: [b:yezfrtth]Funktioniert die Anpassung des Körpers an die sauerstoffarme Luft in großen Höhen noch ausreichend, wenn man als Basistherapie MTX nimmt?[/b:yezfrtth]

Gezwungenermaßen habe ich das im Mai 2010 in Peru im Selbstversuch getestet.

Meine derzeitige Dosis MTX ist stolze 25 mg wöchentlich (oral). Die Therapie begann im August 2008 mit 10 mg und wurde wegen unbefriedigender Ergebnisse mehrfach erhöht. Ich vertrage MTX recht gut. Am Tag nach der Einnahme ermüde ich bei körperlicher Anstrengung schneller, Übelkeit gibt es selten. Das war's aber auch schon.
Leider reicht die Wirkung nicht ganz aus. So nehme ich zusätzlich 2,5 mg Prednisolon (Vormittag) und 1 Voltaren Resinat (75 mg) am Abend.

Zum Ergebnis des Selbstversuchs:
Kurz: Die Höhenanpassung funktioniert prinzipiell. Ich habe es auf 6075 Meter geschafft. <!-- s --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="" title="Cool" /><!-- s -->
Dabei hatte ich fast keine Symptome der Höhenkrankheit (AMS). In der Anpassungsphase nur selten (wenige Stunden) etwas Schwindelgefühl. Am Gipfeltag allerdings zum Ende mehrere Stunden.
Nach dem Aufstieg in eine neue Höhe erhöhte sich der Ruhepuls um 10-12% und normalisierte sich bereits nach zwei Tagen (nur gemessen bei den Aufstiegen auf 3300 und 3900 Meter).
Doch auch nach Normalisierung des Ruhepulses kam es bei körperlicher Belastung schneller zu "Atemnot" und höherer Herzfrequenz als es in "normaler Höhe" der Fall gewesen wäre. Dieses Signal des Körpers ging erst beginnend nach 4 Tagen in neuer Höhe spürbar zurück.

Ob die Höhenanpassung schlechter funktionierte, als ohne MTX, kann ich nicht einschätzen. Es fehlte die Möglichkeit eines Vergleichs.

Nachfolgend ein paar Daten (Höhe und Zeit), die den Verlauf der Höhenanpassung erläutern.

1. Aufstieg von 0 auf 3300 Meter Schlafhöhe
Aufenthalt 4 Tage, maximale Höhe 3600 Meter

2. Abstieg auf Höhen zwischen 2400 und 2900 Meter
Aufenthalt 4 Tage

3. Aufstieg auf 3900 Meter Schlafhöhe
Aufenthalt 4 Tage

4. Abstieg auf 2300 Meter Schlafhöhe
Aufenthalt 1 Tag

5. Aufstieg auf 3600 Meter Schlafhöhe
Aufenthalt 2 Tage

6. Schlafhöhe 2300 Meter (3 Tage lang)
tagsüber 6 Stunden zwischen 4500 und 5200 Meter

7. Aufstieg auf 5600 Meter und Abstieg auf 5300 Meter Schlafhöhe (Basislager)

8. Aufstieg zum Gipfel (Chachani, 6075 Meter) und Rückkehr

Der Verlauf der Höhenanpassung war natürlich nicht optimal, aber nicht zu ändern. Kleinere Steigerungen der Höhe wären besser gewesen.
Es hat gerade so ausgereicht, um den Gipfel ohne ersthafte Risiken zu erreichen.
Es hat sich aber gelohnt. <!-- s:mrgreen: --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_mrgreen.gif" alt=":mrgreen:" title="Mr. Green" /><!-- s:mrgreen: -->


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 27.06.2010
Beiträge: 1

Hallo Roberto,

danke für deinen ausführlichen Bericht und auch einen riesen Respekt vor deiner Leistung. Ich habe zwar nicht vor so hohe Berge zu bestehen, aber einen 4000er würde ich schon ganz gerne nochmal probieren. Werde aber auf jeden fall auch nochmal mit meinem Arzt sprechen davor. Aber deine Aussagen geben mir Mut - danke! <!-- s --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="" title="Cool" /><!-- s -->

Gruß Heinzi
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[url=http&#58;//www&#46;alpinlager&#46;com/blog/:r2dpi5dn]Blog übers Bergsteigen[/url:r2dpi5dn]




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