Hallo bitael,
Ich bin neu hier und auf deine Frage gestoßen.
Ich hab seit meinem 11. Lebensjahr Gelenkrheuma im Knie.
Ich bin innerhalb eines Jahres 3 mal operiert worden, habe unzählige Punktionen hinter mir und regelmäßig wurde mir das Bein eingegipst.
Vor 30 Jahren waren alle Ärzte total überfordert. Rheuma bekommen doch nur ältere Menschen und so richtig wusste keiner, wie er mir helfen konnte. Vor allem, weil meine Entzündungswerte nicht aussagekräftig im Bezug auf mein Rheuma sind (das liegt an der Form meines Rheumas) und keiner wusste, ob es tatsächlich Rheuma ist.
Ich kann dich und deine Sorgen verstehen. Als Kind leidet man und als Elternteil leidet man noch mehr. Man ist hilflos gegenüber seinem Kind. Man will es beschützen und jedes Leid von ihm fern halten.
Als ich älter wurde habe ich lange Gespräche mit meinen Eltern gehabt, die sich immer Vorwürfe gemacht haben und dachten, sie hätten nicht genug getan für mich. Vor allem meine Mutter. Sie musste mich vor der 3. OP von der Schule abholen und mit mir direkt ins Krankenhaus fahren....ich wusste nichts von der OP. Du kannst dir vorstellen, wie groß das Geschrei von mir war ;-).
Dann wurde uns von der Krankenhausärztin empfohlen nach Garmisch Partenkirchen in die Kinder-Rheumaklnik zu fahren.
Obwohl mein damaliger Orthopäde meinen Eltern davon abgeraten haben, sind wir trotzdem gefahren.
Es hieß immer, das nur mein rechtes Knie betroffen wäre. Bei der Vorstellung in der Kinderklinik stellte sich heraus, dass es aber beide Knie-, beide Fuß- und beide Zehgelenke waren. Und hätte ich mich früher vorgestellt, hätte ich nie operiert werden müssen.
Ich bin dann später aufgenommen worden und dort konnte man mir endlich helfen. Dank der Goldtherapie ging es mir sehr schnell besser und nach ungefähr 4 Jahren war ich komplett Beschwerdefrei.
Auch, wenn ich beim ersten Mal 3 Monate am Stück im Krankenhaus bleiben musste (700 Kilometer getrennt von meinen Eltern) und jährlich immer wieder für eine Woche hin musste, bin ich dem Krankenhaus und seinen Ärzten sehr dankbar. Durch sie konnte ich ein ganz natürlicher (und zickiger ;-)) Teenager sein. Wer weiß wie es ausgegangen wäre, wäre ich nicht in die Klinik gefahren.
Die Entscheidung triffst du und egal welche, du triffst die für dich bestmöglichste. Ich wollte dich nur an meine Erfahrung teilhaben lassen.
Gruß Nana74 und alles Gute für deine kleine Maus