Hallo Dumbo,
gerne möchte ich auf Ihre "theoretischen" Fragen, die gar nicht so theoretisch sind, sondern in unsere Therapie-Strategien einfließen.
1. Kann man sagen, dass bei Kollagenosen mit hohen ANA und hohen spezifischen Antikörpern (ggf. auch bei rheumatoider Arthritis) die Autoimmunität und auch die B-Zell-Aktivität hoch ist bzw. höher ist, als bei niedrigen Antikörpern?
Man kann nicht generell sagen, je höher ANA oder je höher CCP-AK oder RF bei der Rheumatoiden Arthritis, desto schwerer verläuft die Erkrankung. Da gibt es keine lineare Korrelation. Umgekehrt ist es auch nicht das Therapie-Ziel, bei den meisten Erkrankungen, dass diese AK verschwinden, das ist eher die Ausnahme. Sicher ein Sonderfall sind die ANCA assoziierten Vaskulitiden, dort verschwinden in der Tat häufiger die ANCA unter einer Rituximab-Therapie, die gegen B-Zellen gerichtet ist, aber eben auch nicht bei allen, das Verschwinden der AK korreliert auch nicht zwangsweise mit dem Therapie-Effekt.
2. Kann man daraus im Rahmen einer personalisierten Medizin ableiten, dass in diesen Fällen die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass eine Therapie gegen B-Zellen (Rituximab?)eher hilft als eine Therapie, die auf Zytokinebene stattfindet?
Das könnte man in der Tat spekulieren, aber dagegen spricht die Praxis, dass z.B. Patienten mit Rheumatoider Arthritis und hoch-positiven Rheumafaktoren oder CCP-Antikörpern sehr gut auf eine Zytokin gerichtete Therapie ansprechen, z.B. auf eine Anti-TNF-Therapie.
Mit freundlichen Grüßen
Eva Reinhold-Keller