Liebe silvia64,
Die Fingerpolyarthrose (genannt Heberden-Arthrose wenn die Fingerendgelenke, Bouchard-Arthrose wenn die Fingermittelgelenke, Rhizarthrose wenn die Daumensattelgelenke betroffen sind) ist eine meist ererbte, frühzeitige Abnutzung der Gelenke, der Knorpel wird abgerieben, es reibt Knochen auf Knochen, was zu einer vermehrten Knochenneubildung führt, deshalb tastet man harte Verdickungen der betroffenen Gelenke, die vor allem zur Anfangszeit in den ersten Jahren schmerzen, danach gewöhnt man sich in den meisten Fällen langsam an diese Veränderungen, sie schmerzen dann wenigstens nicht mehr. Die üblichen entzündungshemmenden Medikamente (wie Methotrexat) wirken meist nicht, aber die Schmerzen können mit lokaler Salbe/Gel mit Ibuprofen/Diclofenac behandelt werden (mehrmals am Tag einreiben, in der Nacht in einem Verband im leichten Handschuh stecken, damit alles gut durch die Haut einzieht). Vorübergehend sind Schmerztabletten, möglichst selten und kurzzeitig, möglich, keine dauerhafte Schmerztherapie mit Ibuprofen oder Diclofenac Tabletten o.ä. Wärme hilft meist gut, z.B. Hände bewegen in Vogelsand oder anderen Materialien, die man im Backofen auf ca. 35 Grad anwärmen kann. Bewegung ist gut, aber stärkere Belastung (wie Auswringen, Öffnen von Gläsern etc.) ist nicht sinnvoll, das sieht man auch daran, dass meist die führende Hand (bei Rechtshändern die rechte Hand, bei Linkshändern links) durch die stärkere Belastung mehr betroffen ist. Leichte Bewegung z.B. Stricken, Häkeln etc. ist günstiger, aber auch da ist Zuviel eben zuviel.
Alles Gute, S. Schewe
Arthrose und Bewegung
ReihenfolgeLiebe Expertinnen und Experten,
ich habe Arthrose und das zweite Glied des Mittelfingers der rechten Hand ist sehr geschwollen und schmerzt. Soll ich es lieber bewegen oder schonen? Gibt es Physiotherapeuten, die auf Arthrose in den Fingern spezialisiert sind?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.